A4 zwischen Görlitz und Dresden
A4-Ausbau in Ostsachsen abgesagt - Enttäuschung und neue Pläne
Weißwasser/Bautzen - Nachdem der Bund den Ausbau der Autobahn A4 zwischen Dresden und Görlitz abgelehnt hat, herrscht große Enttäuschung.
Vertreter verschiedener Parteien hatten immer wieder darauf hingewiesen, dass eine bessere Verkehrsanbindung für die Braunkohleregion im Osten Sachsens dringend erforderlich sei. Ein personeller Aderlass drohe der Region im Strukturwandel aufgrund mangelnder Perspektiven, erklärte beispielsweise der CDU-Politiker Marko Schiemann aus Bautzen.
Schiemann betonte, dass die Oberlausitz allein seit 1990 von 820.000 auf unter 550.000 Einwohner geschrumpft sei. Die Region habe zwei Umbrüche erlebt: den Ruin der Industrie und die Einführung von Hartz IV, was mit einem jährlichen Kaufkraftverlust von 100 Millionen Euro einherging. Wenn die Menschen hier keine ausreichende Perspektive sähen, würden sie wegziehen. Es sei notwendig, klare Signale an die junge Generation zu senden, dass die Region vorankomme.
In der besonders betroffenen Stadt Weißwasser gibt man jedoch nicht auf. Der parteilose Oberbürgermeister Torsten Pötzsch und seine Mitstreiter schlagen vor, eine internationale Akademie für Kinder und Jugendliche zu gründen, die verschiedene Bereiche wie Schule, Sport, Ernährung und Gesundheit unter einem klimaneutralen Dach vereint. (mit dpa/sn)