Torgau - Gleich mit einer ganzen Festwoche feiert die Stadt Torgau ihre erstmalige Ernennung vor 1050 Jahren. Vom 17. bis 24. September erwartet die Gäste ein umfangreiches Programm in der Renaissancestadt, wie die Stadt mitteilte. «Torgau hat in 1050 Jahren so viel erlebt, war politisches Zentrum der Reformation, Festung von Napoleon und der Ort, an dem per Handschlag zwischen amerikanischen und sowjetischen Soldaten das Ende des Zweiten Weltkrieges besiegelt wurde», sagte Oberbürgermeister Henrik Simon (parteilos).
Die Stadt wurde in einer Schenkungsurkunde Kaiser Otto II. vom 5. Juni 973 erstmals genannt. Die Festwoche beginnt an diesem Sonntag mit einem großen Gemeinschaftskonzert der Torgauer Chöre. Nach Angaben der Stadt werden bis zu 30 000 Menschen alleine am Festwochenende erwartet. Aus dem kommunalen Haushalt wurden 180 000 Euro bereitgestellt, hinzu kommen Sponsorengelder.
Einer der Höhepunkt ist die Fürstenhochzeit auf Schloss Hartenfels am 23. und 24. September. Dabei wird die Vermählung von Sophie Eleonore von Sachsen mit Landgraf Georg II. von Hessen-Darmstadt aus dem Jahr 1627 nachgestellt, zu deren Anlass die erste deutschsprachige Oper, die «Dafne» von Heinrich Schütz in Torgau uraufgeführt wurde.
Zudem wird am 22. und 23. September die Lichtinstallation «1050 Jahre Torgau» gezeigt. An der Fassade von Schloss Hartenfels werden Skulpturen und Gebäude zum Leben erweckt und verwandeln sich in leuchtende, lebendige Kunstobjekte. Die Lichtkunst dauert jeweils rund 15 Minuten und wird im Zeitraum von 20.00 bis 23.00 Uhr wiederholt.
Den Festreigen beschließt schließlich der große Festumzug mit 2000 Teilnehmern und 46 Schaubildern. Dabei wird die Zeit der Mönche und Siedler, die Geschichte der Bürgerwehr, sprich der Torgauer Geharnischten sowie die Rolle Torgaus als Zentrum der Lutherischen Reformation dargestellt. Thema ist auch der historische Handschlag amerikanischer und sowjetischer Soldaten am 25. April 1945 an der Elbe. (dpa/sn)