Dresden - Hand in Hand erinnerten die Teilnehmer der Menschenkette am Dienstag an die Zerstörung Dresdens vor 73 Jahren und setzten ein weit sichtbares Zeichen des Miteinanders für eine weltoffene, tolerante Stadt. Die Bilder zum vielfältigen Gedenken am 13. Februar 2018 seht Ihr in einem DREHSCHEIBE-Spezial.
Friedfertigkeit ist das Thema des 13. Februars 2018. In vielfältigen Veranstaltungen möchte die Landeshauptstadt Zeichen für eine offene Gesellschaft für Demokratie, Respekt, Vielfalt, Internationalität und Frieden setzen.
Die Stadt hält weiterhin an dezentralen Gedenkveranstaltungen fest. Seit 2016 gibt es an verschiedenen Symbolträchtigen Orten in Dresden Versammlungen, Kranzniederlegungen und Andachten. So zum Beispiel in der Dresdner Südvorstadt. Anlässlich des 73. Jahrestages der Zerstörung Dresdens nahm unter anderem Landtagspräsident Matthias Rößler (CDU) am Gedenken für die Toten des 13. Februar 1945 in Dresden teil. Gemeinsam mit Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) und Andrea Dombois (CDU), der Vizepräsidentin des Sächsischen Landtags, besuchte er die Kranzniederlegung am Alten Annenfriedhof. Geleitet wurde die Veranstaltung durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge.
Erstmals gab es in der Dreikönigskirche die Veranstaltung "Friedenshelden", eine Bürgerbegegnung zum 13. Februar. Dresdner aller Generationen waren zu einem Nachmittag zum Nachdenken und Austauschen eingeladen. Was bedeutet es heute, sich für ein friedliches Zusammenleben aller Menschen einzusetzen? Wo braucht es Friedenshelden – in unseren Familien, in der Nachbarschaft, in unserer Stadt, in unserer Welt? Wer gibt uns Zuversicht und Mut? Finden wir im Erinnern die Werte, für die es sich einzutreten lohnt? Fragen wie diesen haben sich Jugendliche aus Madrid, Sarajevo, Budapest und Dresden gestellt. Nach der Performance gab es in vielen kleinen Gesprächsrunden Raum fürs Erinnern sowie für Zukunfts- und Weltfragen.
Etwa 11.500 Menschen reihten sich am Abend in die Menschenkette um die Dresdner Innenstadt ein, zu der neben Hilbert unter anderem Kirchen, Institutionen, Vereine und Initiativen aufgerufen hatten. Der Oberbürgermeister hielt zum Auftakt der Kette eine Rede vorm Rathaus: „Unsere Aufgabe ist es – muss es sein – Erinnerung lebendig zu gestalten. Das gelingt, wenn wir uns aktiv mit unserer Geschichte auseinandersetzen. Erinnerungskultur ist nicht nur das Ablegen von Kränzen, sondern auch und in ganz besonderer Weise gesellschaftliche Bildungsarbeit mit klarem Bezug zur Gegenwart."
Nach der Rede des Oberbürgermeisters und einer Rede des Rektors der Technischen Universität Dresden, Prof. Hans Müller-Steinhagen, der die Menschenkette wie auch in den Vorjahren angemeldet hatte, bewegten sich die Anwesenden zu verschiedenen Orten in der Menschenkette. Um 18 Uhr reichten sie sich die Hände und fügten die etwa vier Kilometer lange Kette um den Stadtkern zusammen. Zahlreiche Prominente reihten sich mit Oberbürgermeister Dirk Hilbert in die Menschenkette ein. Während der folgenden zehn Minuten läuteten alle Glocken der Dresdner Innenstadtkirchen.