So, 09.04.2023 , 16:03 Uhr

134 Häufungsstellen im Fokus der Leipziger Unfallkommission

Die Leipziger Verkehrsunfallkommission bearbeitet derzeit 134 Häufungsstellen im Stadtgebiet. Diese Zahl nannte die Polizei auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Die größte Unfallhäufungsstelle ist demnach die Kreuzung zwischen Mecklenburger Straße und Lagerhofstraße am Friedrich-List-Platz. In den Jahren 2020 bis 2022 wurden dort 98 Verkehrsunfälle gezählt, davon 19 mit Verletzten und 79 mit Sachschäden. Dabei handelte es sich laut Polizei zum Großteil um Auffahrunfälle oder Zusammenstöße durch Fahrstreifenwechsel.

Die zweitgrößte Unfallstelle ist den Angaben nach die Einmündung Zeumerstraße/Ossietzkystraße/Volbedingstraße mit 22 polizeilich erfassten Verkehrsunfällen in den Jahren 2020 bis 2022. An dritter Stelle folgt die Einmündung Täubchenweg/Gutenbergplatz mit 17 Verkehrsunfällen im gleichen Zeitraum.

Die Polizei betont, dass die Statistiken der Unfallkommission nicht immer die Wahrnehmung der Öffentlichkeit widerspiegeln. So war etwa nach dem tödlichen Zusammenstoß mehrerer Fahrzeuge auf der Bundesstraße B 87 bei Eilenburg Ende März von einem Unfallschwerpunkt die Rede. Doch laut Polizei hatte es dort in den vergangenen drei Jahren keine weiteren schweren Unfälle mit Verletzten gegeben. Diese Analyse bezieht sich auf die konkrete Unfallstelle und den näheren Umkreis von 600 Metern in beide Fahrtrichtungen. Bundesweit einheitliche Kriterien legen fest, wann von einer Unfallhäufungsstelle gesprochen werden kann. Dabei geht die Unfallkommission von verschiedenen Typen wie etwa Abbiege-Unfällen aus. Eine innerstädtische Kreuzung ist demnach eine Häufungsstelle, wenn dort innerhalb eines Jahres mindestens fünf Unfälle des gleichen Typs passieren. Die Unfallkommission sucht dann nach Lösungen, um den Knotenpunkt zu entschärfen.

So wurde laut Polizei zum Beispiel festgestellt: Ein Großteil der Unfälle an der aktuell zweitgrößten Leipziger Häufungsstelle passiert, wenn der Verkehr aus der Zeumer Straße die Vorfahrt von Radfahrern missachtet, die aus der Volbedingstraße kommen und weiter in die Ossietzkystraße fahren. Die Unfallkommission hat daher beschlossen, dass dort eine Ampel errichtet werden soll. Die Anlage sei derzeit in Planung und werde voraussichtlich 2024 in Betrieb gehen, teilte die Polizei mit.

In einer Unfallkommission sind in der Regel die Straßenbaubehörden, die Straßenverkehrsbehörden und die Polizei vertreten. Nach Angaben des Verkehrsministeriums gibt es derzeit 60 Kommissionen in Sachsen. Eine zentrale Statistik zu allen Unfallhäufungsstellen im Freistaat werde nicht geführt, hieß es.