Frankfurt am Main - Nach der zweiten und letzten Nominierungsrunde des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) sind die Würfel im olympischen Wintersport 2018 gefallen. Für 15 der 28 im sächsischen Vorbereitungsteam versammelten aussichtsreichen Olympiakandidaten kann die Reise nach Südkorea nun endlich starten.
Fünf Sportlerinnen und zehn Sportler des Olympiastützpunktes Chemnitz-Dresden haben das Olympiaticket gelöst. Der DOSB ist als Dachorganisation die Stimme des organisierten Sports für 99 Verbände, über 90.000 Vereine mit mehr als 27 Mio. Mitgliedschaften. 154 Athleten schickt der DOSB für das Team Deutschland in 15 Disziplinen an den Start.
„Es ist eine gute Mischung aus Erfahrung und Olympiadebütanten“, sagte DOSB-Vorstand Leistungssport Dirk Schimmelpfennig, in Südkorea Chef de Mission für das Olympia Team Deutschland. „Die Athletinnen und Athleten haben teilweise überragende Ergebnisse in dieser Wintersaison erzielt, aber wir hatten auch schon viel Verletzungspech.
Aber es bleibt dabei: Wir orientieren uns am Ergebnis von Sotschi und setzen uns das Ziel, eine Weiterentwicklung der Sportarten des Wintersports in Deutschland in den letzten vier Jahren unter Beweis zu stellen. Wir tun alles für optimale Rahmenbedingungen für unsere Athleten, damit sie ihre möglichen Leistungen abrufen können.“
Veronika Rücker, DOSB-Vorstandsvorsitzende, in PyeongChang gemeinsam mit DOSB-Präsident Alfons Hörmann Delegationsleiterin, ergänzt: „Für das Team Deutschland stehen die Werte und der olympische Gedanke ganz weit oben. Natürlich wollen wir Erfolg, das wollen auch die Athletinnen und Athleten, aber nicht um jeden Preis. Uns liegt auch ein faires und sympathisches Auftreten des Teams am Herzen.“
Alle nominierten Sportlerinnen und Sportler haben vor ihrer Berufung in das Olympia Team Deutschland die vom DOSB verabschiedete Athletenvereinbarung unterzeichnet. Die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) hat zudem überprüft, ob Regelverstöße gegen Dopingbestimmungen vorliegen. Zwischen dem Nominierungszeitpunkt und dem Beginn der Olympischen Winterspiele können alle Mannschaftsmitglieder unangekündigt in Training und Wettkampf von der NADA getestet werden.
Die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang finden vom 9. bis zum 25. Februar 2018 statt. Die Paralympischen Winterspiele finden vom 9. bis 18. März 2018 statt. Es sind nach den Sommerspielen 1988 in Seoul die zweiten Olympischen Spiele in Südkorea.
Biathlon: Denise Herrmann (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal)
Bob: Candy Bauer, Eric Franke, Francesco Friedrich, Martin Grothkopp, Stephanie Schneider, Nico Walther (alle BSC Sachsen Oberbärenburg)
Eisschnelllauf: Nico Ihle (Chemnitzer Skater Gemeinschaft)
Nordische Kombination: Eric Frenzel (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal) und Björn Kircheisen (WSV Johanngeorgenstadt)
Short Track: Anna Seidel und Bianca Walter (beide EV Dresden)
Skeleton: Axel Jungk (BSC Sachsen Oberbärenburg)
Skilanglauf: Katharina Hennig (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal) Skispringen: Richard Freitag (SG Nickelhütte-Aue)
Drei Sportler hatten bereits 2014 in Sotschi Medaillen gewonnen – Eric Frenzel (Gold und Silber), Björn Kircheisen (Silber) und Denise Herrmann (Bronze). Letztere damals noch im Skilanglauf. Mittlerweile startet sie im Biathlon.
Kombinierer Björn Kircheisen steht vor seiner fünften (!) Olympiateilnahme.
Für Axel Jungk, Bianca Walter, Katharina Hennig, Candy Bauer, Eric Franke, Martin Grothkopp, Stephanie Schneider und Nico Walther ist es die erste Olympiateilnahme.
Sechs Athleten aus dem Bobsport sind nominiert – damit stellen sie zahlenmäßig das größte Kontingent der sächsischen Olympiateilnehmer.
Mit Richard Freitag, Denise Herrmann, Eric Frenzel, Axel Jungk sowie den Bobteams Friedrich, Walther und Schneider konnte die überwiegende Zahl der nominierten Sachsen in dieser Saison bereits Weltcupsiege erringen.
SACHSEN FERNSEHEN hat vor der aufregenden Reise mit dem Chemnitzer Eisschnellläufer Nico Ihle gesprochen. Bei der offiziellen Einkleidung hat Team Mline die Dresdner Short Trackerinnen Anna Seidel und Bianca Walter begleitet.