Sa, 11.03.2023 , 18:04 Uhr

18-Jähriger soll ohne gültige Fahrerlaubnis gefahren sein

Leipzig -Bei einem Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 87 bei Eilenburg sind am Donnerstag drei Menschen ums Leben gekommen. Nun ermittelt die Polizei gegen einen 18-jährigen Autofahrer.

Nach dem schweren Verkehrsunfall mit drei Toten auf der Bundesstraße 87 bei Eilenburg in Nordsachsen am Donnerstag wird nun gegen einen 18-jährigen Autofahrer ermittelt. Wie die Polizei am Freitag berichtete, war der Mann nach aktuellem Kenntnisstand nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis. «Der Verkehrsunfalldienst führt die Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung, fahrlässiger Körperverletzung, einer Gefährdung des Straßenverkehrs und des Verdachts des Fahrens ohne Fahrerlaubnis», hieß es.

Der 18-Jährige fuhr laut Polizei am Donnerstag gegen 10.45 Uhr auf der Bundesstraße 87 in Richtung Torgau. Kurz nach der Abfahrt zur Bundesstraße 107 geriet er aus zunächst ungeklärter Ursache auf die Gegenfahrbahn und stieß seitlich mit einem in Richtung Leipzig fahrenden Auto zusammen. Dadurch wurde das Auto des 18-Jährigen zurück auf die Fahrbahn und dann gegen die gegenüberliegende Leitplanke geschleudert. Zwei nachfolgende Fahrzeuge - ein Kia und ein Mitsubishi, die in Richtung Torgau unterwegs waren - stießen infolge des Unfalls erst untereinander zusammen und dann gegen die Leitplanke beziehungsweise gegen das Auto des 18-Jährigen. Der Mitsubishi prallte zudem mit einem Lastkraftwagen im Gegenverkehr zusammen.

Nach Angaben der Polizei starben der 72-jährige Fahrer des Kia und seine 71-jährige Mitfahrerin noch an der Unfallstelle. Eine 68-jährige Insassin des Mitsubishi erlag ebenfalls ihren Verletzungen. Der 64-jährige Fahrer des Mitsubishi und zwei weitere Insassen (männlich 67, und weiblich 63) wurden schwer verletzt. Auch der 18-Jährige, gegen den nun ermittelt wird, hat laut Polizei schwerste Verletzungen erlitten. Die Verletzten wurden in umliegende Krankenhäuser eingeliefert und stationär aufgenommen. Der leicht verletzte Fahrer des Lastkraftwagens wurde ambulant behandelt.

Die Höhe des Gesamtschadens ist bislang nicht bekannt. Sachverständige haben noch am Freitagvormittag die Unfallstelle untersucht. Die Sperrung sollte laut Polizei voraussichtlich am frühen Abend aufgehoben werden.

«Bei der Unfallstelle auf der Bundesstraße 87 handelt sich bisher nicht um eine Unfallhäufungsstelle», teilte eine Sprecherin der Polizei außerdem mit. Demnach kam es auf der Strecke in den vergangenen drei Jahren lediglich zu zwei Unfällen mit Verletzten. Insgesamt wurden 27 Verkehrsunfälle registriert, zwölf davon waren Wildunfälle. Die Einstufung zu einer Unfallhäufungsstelle sei abhängig von verschiedenen Faktoren, wie etwa der Anzahl der Unfälle mit Schwerverletzten, erklärte die Sprecherin. (dpa)