Sa, 21.01.2023 , 09:01 Uhr

Berechnungen des ifo Instituts zur Übersterblichkeit in Deutschland

180.000 zusätzliche Sterbefälle in den Corona-Jahren

Dresden - In Deutschland sind in den Corona-Jahren 2020 bis 2022 rund 180.000 Menschen mehr gestorben, als zu erwarten gewesen wäre. Das geht aus Berechnungen des ifo Instituts zur Übersterblichkeit hervor. 

Besonders ältere Menschen sollen schlecht geschützt gewesen sein, sagte Joachim Ragnitz, der stellvertretender Leiter der ifo Niederlassung Dresden. Demnach starben in der Altersgruppe 80 plus allein 116.000 Menschen mehr als üblich gewesen wäre. In der Altersgruppe der 60 bis 79-Jährigen waren es 51.000. Dagegen gab es bei den 30 bis 59-Jährigen nur es 12.000 zusätzliche Todesfälle, bei den 0- bis 29-jährigen sogar nur rund 900. Laut Ragnitz sei es überraschend, dass sich die Übersterblichkeit im Jahre 2022 noch einmal beschleunigt hat. 2020 gab es rund 39.000 zusätzliche Todesfälle, ein Jahr später 68.000, und 2022 waren es sogar fast 74.000. Die genauen Gründe dafür seien noch ungeklärt. Die Hitzewellen im Sommer und die Grippewellen zum Jahresende dürften dabei eine Rolle gespielt haben, sagte Ragnitz.