Do, 29.12.2022 , 08:30 Uhr

Tödlicher Ausgang

2022 starben zwei Menschen durch Schusswaffen der Polizei

Dresden - Nur selten muss die Polizei Gebrauch von Schusswaffen im Einsatz machen. 2022 gab es jedoch mehrere Fälle, zwei von ihnen sogar mit Todesfolge. 

In Sachsen sind 2022 zwei Menschen durch den Einsatz von Schusswaffen durch die Polizei verunglückt. Genaue Zahlen hat das Innenministerium auf Anfrage noch nicht genannt, da die Statistik erst im März vorliege. Allerdings sind mit einer Geiselnahme in Dresden im Dezember und dem Tod eines Mannes in seiner Leipziger Wohnung im September zwei Fälle bekannt geworden, bei denen Menschen nach dem Gebrauch von Schusswaffen durch die Polizei gestorben sind. In den vergangenen beiden Jahren lag die Zahl der Todesfälle durch Schüsse der Polizei bei Null. Dies ging aus einer Anfrage einer Linkspolitikerin beim Innenministerium hervor. 

Zuletzt erregte ein Polizeieinsatz bei der Geiselnahme am dritten Adventswochenende Aufsehen. Der 40-jährige Täter starb nach einem "Notzugriff" der Beamten. Nach Angaben der Polizei "kam es zum Schusswaffeneinsatz", wodurch der 40 Jahre alte Täter "tödlich verletzt wurde". Grund für den Zugriff eine Geiselnahme von Personen in einem Dresdner Einkaufszentrum, nachdem der bewaffnete Mann seine Mutter erschossen hatte.

Ein weiterer Vorfall ereignete sich in Leipzig. Dabei fielen im September Schüsse in einer Wohnung, welche durchsucht werden sollte. Nach Aussage der Staatsanwaltschaft kam es dabei zu einer "bedrohlichen Einsatzlage", bei der ein 36-jähriger Mann starb. Ursache für den Einsatz war der Verdacht auf Raubdelikte in einem Einkaufsmarkt. Die Dresdner Polizei nahm die Ermittlung gegen zwei Beamte auf. 

Zwar nicht mit einem tödlichen, aber dennoch schweren Ausgang endetet im Oktober ein Schusswaffeneinsatz, nachdem ein Polizist seine Dienstwaffe gezogen hatte. Grund für die Reaktion war die Flucht eines 43 Jahre alten Mannes bei einer Verkehrskontrolle. Durch einen weiteren Polizisten fielen Schüsse auf den Wagen. Ermittlungen wegen des rechtmäßigen Einsatzes der Waffe gegen den 30-jährigen Beamten wurden aufgenommen. 

Im Jahr 2021 wurde laut Innenministerium ein Mensch durch einen Schusswaffeneinsatz der Polizei verletzt. Im Jahr 2020 waren es zwei. Dabei handelte es sich um Polizeibedienstete. Sie wurden nach Angaben des Ministeriums während eines Biathlon-Trainingslagers verletzt, als beim Reinigen einer Sportwaffe versehentlich ein Schuss abgegeben wurde. (mit dpa/sn)

 

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