Dresden - Die OSTRALE 2017 war und ist ein voller Erfolg. Obwohl die Ausstellung dieses Jahr ganze 21 Tage kürzer ist als im Vorjahr, wird ein Besucherrekord von voraussichtlich 29.000 Besuchern erreicht. Unter anderem haben 8.700 Schüler die 11. OSTRALE besucht.
DRESDEN FERNSEHEN hatte euch zu Beginn der Ausstellung Internationale zeitgenössische Künste dazu aufgerufen, Fotos zu machen und einzuschicken. Mit dem Abschluss von ,,re_form“ endet auch unsere Zuschaueraktion. Noch bis Sonntag könnt ihr via Facebook über das schönste Ostrale-Foto der Woche abstimmen. Dem Gewinner winkt wie immer ein 50 Euro Gutschein für die Centrum Galerie. Die gesammelten Bilder sind noch bis nächste Woche in der Centrum Galerie zu sehen.
Die OSTRALE Biennale in Dresden geht am Sonntag zu Ende. Bis dahin noch präsentieren sich zeitgenössische Newcomer im Dialog mit bereits etablierten Vertretern aller künstlerischen Genres. Zu sehen sind, diesmal unter dem Motto "re_form", dabei 1.118 künstlerische Positionen aus 25 Nationen. Obwohl ganze 21 Tage kürzer als im Vorjahr, wird die Ausstellung ihre Besucherzahl mit voraussichtlich etwa 29.000 Besuchern (Vorjahr ca. 25.000) erneut deutlich steigern können, wie die Veranstalter mitteilen. Zahlreiche Schulen nutzten die Schau, um ihren Schülern zeitgenössische Kunst nahezubringen. Mit dem Ende der diesjährigen Ausstellung am Sonntagabend verbinden sich dennoch einige dringender werdende existenzielle Fragen, die auch das Aus der OSTRALE Biennale bedeuten könnten, während die Landeshauptstadt Dresden die Bewerbung als Kulturhauptstadt Europas 2025 vorbereitet. So ist vor allem die Finanzierung der Großausstellung bei weitem nicht gesichert. Die Veranstalter hoffen, die nächste Auflage im Jahr 2019 wieder in Dresden durchführen zu können und bereiten das bereits vor. Zusätzlich organisieren sie im Auftrag der Stadt Valletta/Malta die dortigen Präsentationen zeitgenössischer Kunst im Europäischen Kulturhauptstadtjahr 2018.
„Bei der Zusammenstellung der Exponate kam uns erneut sehr zugute, dass wir nach all den Jahren im internationalen Diskurs zur zeitgenössischen Kunst sehr gut vernetzt sind. Denn neben der OSTRALE haben wir seit Jahren insgesamt vierzehn Auslandsprojekte in neun Ländern durchgeführt, so unter anderem in den Kulturhauptstädten Europas Pécs (Ungarn, 2010) und Breslau (Polen, 2016), aktuell auch in der Kulturhauptstadt 2018 Valletta auf Malta.“ , so Direktorin Andrea Hilger. In Valletta verantwortet das Team im kommenden Kulturhauptstadtjahr fast die gesamte Präsentation zeitgenössischer Künste. „Währenddessen bereiten wir uns auf Möglichkeiten vor, die OSTRALE Biennale 2019 durchführen zu können.“ Landeshauptstadt Dresden kümmert sich um Sanierung der Futterställe ab 2020 und Interimsräumlichkeiten für 2019.
Die Baugenehmigung der denkmalgeschützten, aber baufälligen Gebäude als Veranstaltungsort endet am 31.12.2017. Die Dresdner Stadtverwaltung arbeitet derzeit an der Umsetzung des Stadtratsbeschlusses vom 3. November 2016, nach dem eine Übergangslösung gefunden und die historischen Futterställe im Dresdner Ostragehege saniert werden sollen, damit die OSTRALE Biennale eines Tages wieder dort stattfinden kann. Dresdens Beigeordnete für Kultur und Tourismus, Annekatrin Klepsch: "Die OSTRALE ist für die Vermittlung zeitgenössischer Bildender Kunst zu einer festen Größe im Kulturkalender der Stadt Dresden geworden. Umso wichtiger ist es nun, die Zukunft und Qualität der OSTRALE in Dresden zu sichern, indem die Futterställe saniert und eine Interimslösung für die Biennale ab 2019 gefunden werden. Ich danke allen Unterstützern und Partnern der OSTRALE für ihr Engagement." Aufgrund der anstehenden baupolizeilichen Schließung und nötigen Sanierung der derzeit genutzten Gebäude muss die OSTRALE Biennale eigener Einschätzung nach mit erheblichem finanziellen Mehraufwand in unbekannter Höhe rechnen, da neue Räume ab 2018 aktiviert und für 2019 interimsmäßig erschlossen werden müssen. Wirtschaftliche Nöte machen Fortführung fraglich Die OSTRALE wird trotz eines vergleichbar geringen Budgets seit ihrer Gründung von einer kleinen, nicht institutionellen Schar von Künstlern und Idealisten kontinuierlich weiterentwickelt. Ihre Größe, internationale Ausstrahlung und Bedeutung sind dabei inzwischen weit über das zur Verfügung stehende Budget hinausgewachsen. Die OSTRALE Biennale musste daher in diesem Jahr erneut mit erheblichen Kürzungen auskommen, nachdem Förderungen wiederholt niedriger als beantragt ausgefallen waren bzw. gar nicht erteilt worden waren. Die Finanzierung der kommenden OSTRALE ist bei weitem nicht gesichert, ihre Durchführung 2019 daher noch unsicher.
Dr. Bernd Kugelberg, Schatzmeister der OSTRALE.freunde und engagierter Vertreter des Sponsors Schneider + Partner, zur wirtschaftlichen Situation: „Die größte Ausstellung zeitgenössischer bildender Kunst im Freistaat Sachsen und immerhin drittgrößte Deutschlands musste in den elf Jahren ihres Bestehens fast immer ohne Fördermittel des Landes und des Bundes auskommen. Die institutionelle Förderung seitens der Landeshauptstadt Dresden, obwohl dankenswerterweise in diesem Jahr um einen niedrigen fünfstelligen Betrag erhöht, ist verglichen mit den Subventionen für andere Institutionen in der Kulturstadt relativ gering. Sie macht nur einen Bruchteil des für eine Kunstausstellung in der Größenordnung der OSTRALE Biennale nötigen Budgets aus. Die privaten Sponsoren können die fehlenden Mittel der öffentlichen Hand auf Dauer nicht kompensieren, teilweise wollen sie es künftig auch nicht mehr. Wir gehen davon aus, dass für eine solide Finanzierung der kommenden OSTRALE Biennale mit Planungssicherheit verglichen mit dem diesjährigen Budget etwa 180.000 Euro fehlen.“
Bis Sonntagabend (1. Oktober) noch lädt die OSTRALE Biennale 2017 die Öffentlichkeit zum Erlebnis zeitgenössischer Kunst ein.