Dresden - Ob durch Antisemitismus, Rechts- sowie Linksextremismus oder durch islamistischen Terror - unser friedliches Zusammenleben wird von vielen Seiten bedroht. Um diesen Gefahren präventiv entgegenzutreten, debattieren Sicherheitsexperten in den kommenden zwei Tagen darüber, wie und durch wen das gemeinschaftliche Miteinander zukünftig geschützt werden kann. Der Jahreskongress zeigt bereits zu Beginn deutlich, dass Prävention jeden Einzelnen betrifft.
Unter dem Motto "Gewalt und Radikalität als aktuelle Herausforderungen für die Prävention" präsentieren aktuell rund 150 nationale und internationale Aussteller ihre Ideen für den Kampf gegen Hass und Gewalt im öffentlichen Leben sowie im Internet. Vor allem im Netz wollen Sachsens Behörden den neuen Aufgaben künftig noch besser gerecht werden.
Neben den staatlichen Akteuren sind auf dem Deutschen Präventionstag auch viele nichtstaatliche Aussteller vertreten. Das Demokratie-Zentrum Sachsen verbindet beides. Als Kooperationsverbund engagiert sich das Bündnis für die Stärkung der Demokratie sowie die Aufklärung gegenüber menschenverachtenden Bestrebungen.
Um den neuen Herausforderungen, die sich vor allem seit der Flüchtlingskrise offenbart haben, gerecht zu werden, wurde im März 2017 die Koordinierungs- und Beratungsstelle Radikalisierungsprävention, kurz KORA, gegründet.
Sachsens größten Nachholbedarf sieht Erik Alm (Landeskoordinator Demokratie-Zentrum Sachsen) jedoch nicht in Bezug auf den Islamismus. Gerade bei gut angelaufenen Initiativen dürfe man nicht nachlassen, verrät er im Interview.
Der Deutsche Präventionstag ist der weltweit größte Kongress speziell für das Arbeitsgebiet der Kriminalprävention sowie angrenzender Bereiche.
Seit 1995 bietet der Branchentreff eine internationale Plattform zum interdisziplinären Informations- und Erfahrungsaustausch in der Prävention. Im kommenden Jahr wird die 24. Jahreskongress in Berlin ausgerichtet.