Österreich/Zwickau- In Österreich ist ein Fall von Menschenhandel, organisierter Schwarzarbeit und schwerem Betrug aufgedeckt worden. (Symbolfoto)
Ein aus Sachsen stammender Deutscher steht laut der Polizei in Österreich unter dem Verdacht, 233 Asylbewerber als Arbeitskräfte ausgebeutet zu haben. Der im oberösterreichischen Bezirk Vöcklabruck wohnende 63-Jährige habe die aus dem Irak stammenden Menschen vor allem für Reinigungsdienste im Alpenland vermittelt. Sie mussten bis zu 17 Stunden am Tag arbeiten, wie die Ermittler am Dienstag berichteten.
Der Verdächtige stamme aus dem sächsischen Landkreis Zwickau. Vor neun Jahren soll er nach Österreich gekommen sein. Seit 2018 habe er Asylbewerber illegal als Scheinselbstständige beschäftigt, sagte die leitende Ermittlerin Ulrike Handlbauer der DPA.
Die rechtlich unerfahrenen Iraker sprachen kein Deutsch und hätten nur 9,50 Euro pro Stunde erhalten und davon auch noch Steuern und Versicherung abziehen müssen. Die Polizei geht davon aus, dass der Verdächtige durch nichtbezahlte Abgaben und unrechtmäßig erhaltene Corona-Hilfen einen Gesamtschaden von rund 1,2 Millionen Euro verursacht hat. (mit dpa)