Leipzig - Die Weihnachtszeit gilt traditionell als besinnliche und ruhige Zeit. Genau da wollen auch die Weihnachtsmärkte ansetzen, allerdings gezwungenermaßen. Denn Klassiker wie "Last Christmas" oder "Driving Home for Christmas" sind zu teuer.
Grund dafür sind die hohen Gebühren der GEMA. Die Urheber dieser Songs, darunter George Michael (†2016) und Chris Rea (73), sind nicht lange genug verstorben bzw. noch am Leben, sodass für ihre Werke hohe Lizenzgebühren fällig werden.
Diese machen die Hits für den Weihnachtsmarkt schlicht unerschwinglich. Seit einer Änderung der Berechnungsgrundlage im Jahr 2022 kalkuliert die GEMA nicht mehr nur die Bühne und angrenzende Ausgänge (ca. 200 m²) als beschallte Fläche, sondern den gesamten Marktplatz mit 7000 m².
Das führt zu einer Kostensteigerung von über 1000 Euro pro Tag – und bei 28 Tagen Laufzeit zu einer Gesamtrechnung von 38.000 Euro. Bislang gewährte Rabatte wurden 2023 gestrichen, sodass die volle Summe fällig wird.
Um die Kosten zu senken, hat das Marktamt das Programm angepasst. Statt weltbekannter Hits gibt es nun GEMA-freie Weihnachtslieder wie „Stille Nacht“, „Leise rieselt der Schnee“ oder „O Tannenbaum“. Live-Musik wird nur noch an Wochenenden und freitags von lokalen Chören und Musikern dargeboten.
Ebert: „So können wir die Gesamtkosten auf unter 15.000 Euro reduzieren und dennoch Auftrittsmöglichkeiten für regionale Künstler schaffen.“
Die GEMA verteidigt ihren Tarif: „Pro Weihnachtsmarktbesucher fallen durchschnittlich nur 2,5 Cent für die Musik an – bei einem Umsatz von etwa 18 Euro je Besucher.“ Veranstalter fordern über den Deutschen Städtetag jedoch einen eigenen Tarif für Weihnachtsmärkte. Bisher ohne Erfolg.