Sa, 17.08.2024 , 12:17 Uhr

Innovationen im Bau:

3D-Druck für Häuser - Vision oder Wirklichkeit?

Sachsen - Der Bauindustrieverband Ost steht vor großen Herausforderungen: Die Auftragseingänge sinken, und die Zahl der Insolvenzen in der Baubranche steigt. Vor diesem Hintergrund wird ein vereinfachter und kostengünstigerer Wohnungsbau immer wichtiger.

Ein Schritt in diese Richtung ist die Möglichkeit, niedrigere Baustandards zu vereinbaren, die vom Bundesbauministerium zugelassen wurden. Diese neuen Standards, bekannt als Gebäudetyp E (einfach oder experimentell), sollen mehr Flexibilität in den Bauprozess bringen.

Gleichzeitig wird in der Branche diskutiert, ob der 3D-Druck für den Bau von Häusern auch in Deutschland eine größere Rolle spielen könnte. Obwohl sich der Bauindustrieverband Ost grundsätzlich offen für diese Technologie zeigt, sieht er den flächendeckenden Einsatz durch die unterschiedlichen Bauordnungen in den Bundesländern eingeschränkt. Der Verband betont zudem, dass der 3D-Druck das traditionelle Bauen nicht ersetzen wird.

Die wirtschaftliche Lage bleibt angespannt. Das Volumen der Auftragseingänge in Ostdeutschland sank von Januar bis Mai 2024 um 0,9 Prozent auf 7,53 Milliarden Euro. Auch die Insolvenzen im Bauhauptgewerbe in den neuen Bundesländern nehmen seit 2020 stetig zu und erreichten 2023 den höchsten Stand seit fünf Jahren. Experten prognostizieren, dass der Wohnungsbau in den nächsten Jahren weiter zurückgehen wird – 2026 könnten nur noch 175.000 Wohnungen gebaut werden, ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den knapp 300.000 Neubauten im Jahr 2022. (dpa)