Leipzig – Für Sehende sind es nur Huckel auf dickem Papier. Für Blinde erschließt sich aus diesen Huckeln eine ganze Welt. Die Braille-Schrift ist ein System aus sechs Punkten, die durch Papier gestochen werden. Blinde können sie erfühlen und somit lesen.
Die Deutsche Zentralbücherei für Blinde – DZB – befindet sich in Leipzig. Und sie ist viel mehr als nur eine Bibliothek. Hier werden Zeitschriften und Bücher in Braille-Schrift produziert, verliehen und zum Verkauf angeboten.
Nach der Produktion werden die Schriften von Korrekturlesern geprüft. Diese Arbeit wird zum Teil auch von Blinden übernommen, die mit der Braille-Schrift bestens vertraut sind. Das Lesen der Punkte erfordert einen außerordentlich feinen Tastsinn.
Der Computer ist mit zusätzlicher Software perfekt an die Sehbehinderung der Kollegin angepasst. Die sogenannte Screenreader-Anwendung vermittelt die auf dem Bildschirm ausgegebenen Informationen mithilfe von nicht-visuellen Ausgabegeräten. Dazu gehört die sogenannte Braille-Zeile.
Mithilfe der Braille-Schrift ist es Blinden möglich, sich in der Welt zurecht zu finden. Am Welt-Braille-Tag wird an die Erfindung dieser Schrift erinnert.