Dresden - Das Land hat die nichtstaatliche Kultur in Sachsen in der Corona-Krise mit mehr als 60 Millionen Euro unterstützt. Die Förderung reichte von Musikschulen und –lehrern über digitale Bühnen bis hin «in der größten Not» auch Zoos und Tierparks, sagte Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) der Deutschen Presse-Agentur. Über 32 Millionen Euro hätten für Härtefälle zur Verfügung gestanden.
Die Staatsbetriebe bekamen danach 2020 Corona-Hilfen von insgesamt rund 17 Millionen Euro, in den anderen Jahren hätten sie Mehrausgaben und Mindereinnahmen auch über Bundesgelder abfangen können.
Laut Klepsch stehen nun in den beiden nächsten Jahren gut 50 Millionen Euro mehr pro Jahr für die Kultur zur Verfügung. Der Etat ihres Ministeriums steige mit dem Doppelhaushalt 2023/24 auf mehr als 300 Millionen Euro pro Jahr. «Mich freut, dass wir damit die gesamte Breite der großartigen sächsischen Kultur unterstützen können.»
Es gebe eine deutliche Verbesserung für die ländlichen Räume, die Mittel aus dem Kulturpakt seien verstetigt und noch einmal sechs Millionen Euro draufgelegt worden, sagte sie.
Wegen der guten Arbeit der Kultureinrichtungen und Hilfen der öffentlichen Hand habe die Kulturlandschaft erhalten werden können, sagte Klepsch. Sie zeigte sich zugleich optimistisch, dass das auch in Zukunft gelingt. Die gesellschaftliche Lage sei «doch auch eine Chance», denn «Kultur verhandelt Themen, bringt die Menschen zusammen und schafft Räume der Begegnung und des Austauschs». Sie erlebe «hier keine Verzagtheit, sondern eher ein Ergreifen der gesellschaftlichen Verantwortung und einen Nachweis, warum es gut und wichtig ist, eine vielfältige Kulturlandschaft zu erhalten.»
Gut besuchte und teils ausverkaufte Festivals im Sommer zeigten, dass die Kultur vielfach wieder kraftvoll und erfolgreich präsent sei. «Die Publikumsresonanz insgesamt hat bis Jahresende deutlich angezogen», sagte Klepsch. Dennoch stünden die Häuser weiterhin vor großen Herausforderungen, bedingt oder auch verstärkt durch die Corona-Pandemie: die Verbindung zum Publikum und zum Tourismus, aber auch die Digitalisierung und das wachsende Fachkräfteproblem.
Nach Ansicht der Ministerin steckt «in diesen Zeiten auch immer die Chance, das ein oder andere weiterzuentwickeln, zu verbessern». Dazu sei die Corona-Krise an vielen Stellen genutzt worden, «insofern hat sie viel Energie gekostet, aber auch positive Energien freigesetzt». Es werde nicht einfach wieder gut, «wir müssen dafür etwas tun», appellierte sie. Die Kultur sei engagiert und 2022 nochmal mit insgesamt 42 Millionen Euro zusätzlich unterstützt worden.
Die positive Resonanz beim Publikum in den vergangenen Wochen spricht nach ihrer Überzeugung für eine gute Tendenz auch 2023. «Kultur lebt, und die Menschen erfreuen sich daran.» Klar sei, «dass wir uns mehr nach dem Publikum strecken müssen, diese Herausforderung hat die Krise nur verstärkt». Dafür brauche es ein überzeugendes inhaltliches Angebot, gute Ansprache und Vermittlung. Wichtig sei ebenso die touristische Vermarktung Sachsens, um wieder mehr ausländische Gäste auch in Museen und Theater zu bekommen. «Hier sind wir noch lange nicht wieder auf dem Niveau von vor der Krise.» (dpa)