Dresden - Imposante Geweihe, prächtige Gefieder und betörende Düfte haben das Japanische Palais erobert. Im Eingangsbereich der neuen Ausstellung finden sich Hirsch, Fuchs, Igel und Co. zur Paarung ein. Sie alle wollen auf eine grundsätzliche Frage aufmerksam machen: Warum pflanzt sich die Mehrheit der Lebewesen auf unserer Erde sexuell fort? Warum gibt es Sex? Ist es nicht wesentlich einfacher und effektiver, sich zu teilen oder Ableger zu bilden? Und haben eigentlich alle Sex? Auch die Pflanzen?
Bis Ende März 2018 zeigen die Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden in Kooperation mit dem LWL-Museum für Naturkunde, Münster für neun Monate die Ausstellung „Sex und Evolution“. Den Besucher erwarten auf knapp 400 Quadratmetern mehr als 200 Exponate, die sich dem spannenden und abwechslungsreichen Thema der sexuellen Fortpflanzung im Tier- und Pflanzenreich widmen. Die Vielzahl an Objekten und Mitmachstationen zeigt, wieso sich Sex, obwohl so aufwendig und auch zeitraubend, im Laufe der Entwicklungsgeschichte des Lebens auf der Erde durchgesetzt hat.
Daneben werden die unterschiedlichsten Strategien, mit welchen die Natur zur Partnerwahl und schließlich Paarung aufwartet, vorgestellt. Der Besucher wird darüber aufgeklärt, wie „Schillernde Typen“ ticken und was „Triste Damen“ wollen und dass das weibliche Geschlecht nicht immer das „Schönere“ ist. Der Blick in das „Schlafzimmer der Natur“ verblüfft außerdem durch bizarre Brautgeschenke oder skurriles Paarungsverhalten bei Zwittern.
Nicht immer endet die Paarungszeit in der Natur für alle glücklich. So mancher Rivale musste sich geschlagen geben und mitunter kann das Liebesleben auch tödlich enden. So töten und verspeisen zum Beispiel weibliche Wespenspinnen ihre Paarungspartner. Ob die Männchen diesem sexuellen Kannibalismus entkommen können? Auch das erfährt der Besucher auf seinem Rundgang.
Zur Ausstellung gibt es ein breites, museumspädagogisches Angebot für Kinder ab der Grundschule bis zur Sekundarstufe II und Führungen für Erwachsene. Vorträge, literarische Lesungen und Themenabende runden das Begleitprogramm ab.
Die Ausstellung wird vom 24.06.2017 – 31.03.2018 im Japanischen Palais zu sehen sein.
Naturforschung seit nunmehr 200 Jahren. Diese integrative „Geobiodiversitätsforschung“ sowie die Vermittlung von Forschung und Wissenschaft sind die Aufgaben Senckenbergs. Drei Naturmuseen in Frankfurt, Görlitz und Dresden zeigen die Vielfalt des Lebens und die Entwicklung der Erde über Jahrmillionen. Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung ist ein Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Das Senckenberg Naturmuseum in Frankfurt am Main wird von der Stadt Frankfurt am Main sowie vielen weiteren Partnern gefördert. Mehr Informationen gibt es hier.
200 Jahre Senckenberg! 2017 ist Jubiläumsjahr bei Senckenberg – die 1817 gegründete Gesellschaft forscht seit 200 Jahren mit Neugier, Leidenschaft und Engagement für die Natur. Seine 200-jährige Erfolgsgeschichte feiert Senckenberg mit einem bunten Programm, das aus vielen Veranstaltungen, eigens erstellten Ausstellungen und einem großen Museumsfest im Herbst besteht. Natürlich werden auch die aktuelle Forschung und zukünftige Projekte präsentiert.