Der Deutsche Ärztetag hat heute in Mainz entschieden, Homöopathie aus dem deutschen Gesundheitssystem zu entfernen. Mit einer Mehrheit von 117 zu 97 Stimmen sprachen sich die Delegierten dafür aus, homöopathische Methoden nicht mehr in der privat- und vertragsärztlichen Praxis zu erstatten und homöopathische Arzneimittel aus Apotheken zu nehmen.
Der Antrag Ic-126 betont, dass Homöopathie nicht mit rationaler Medizin und ärztlicher Ethik vereinbar sei und appelliert an die Politik, entsprechende gesetzliche Maßnahmen zu ergreifen. Ziel ist es, Homöopathie weder als Kassenleistung abrechenbar zu machen noch ihr einen Sonderstatus in der Gebührenordnung für Ärzte zu gewähren. Des Weiteren soll die Apothekenpflicht für homöopathische Arzneimittel aufgehoben werden, was eine Verlagerung dieser Produkte in den Einzelhandel ermöglichen würde. Meinolf Stromberg, Vorsitzender des Bundesverbandes Patienten für Homöopathie, kritisiert die Entscheidung als undemokratisch und warnt vor einer Entmündigung der Ärzte und Patienten.
Er betont, dass eine große Zahl von Ärzten und Apothekern komplementärmedizinisch arbeitet und dass eine Mehrheit der Bevölkerung Homöopathie nutzt. Zuletzt gab es eine Bundestagspetition zum Erhalt der Homöopathie als freiwillige Kassenleistung, die rund 200.000 Unterschriften erhielt. Stromberg appelliert an den Bundestag, die Forderungen des Ärztetages abzulehnen.