Leipzig - Sie breitet sich immer mehr aus, doch in Deutschland ist sie noch nicht angekommen: die Afrikanische Schweinepest. Rund 100 Beteiligte haben im Thümmlitzwald bei Grimma nun während einer Übung den Ernstfall simuliert, um für den Fall der Fälle bestmöglich gewappnet zu sein.
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) rückt immer Näher an Sachsen heran. Rund fünfzig Kilometer trennen den Freistaat vom letzten bestätigten Fundort in Polen. Um hier also im Ernstfall gut vorbereitet zu sein, hat das Land Sachsen gemeinsam mit den Landkreisen und kreisfreien Städten eine großangelegte Tierseuchenübung durchgeführt. Ort dieser Übung war der Thümmlitzwald bei Grimma im Landkreis Leipzig. Die Übung fand im Beisein von rund 100 Personen aus Ministerien und Behörden statt.
Auch Hundestaffel im Einsatz
Damit das Szenario möglichst echt ablief, fand es mit toten Wildschweinen statt, die aber nicht infiziert waren. Bei der Suche kam nicht nur eine Hundestaffel zum Einsatz, sondern auch Menschenketten, Wärmebildkameras und Drohnen. Tierseuchen-Experten kümmerten sich im Anschluss um die Kadaver. Das Dreierteam um Tierarzt Norman Ständer dokumentierte zunächst die toten Tiere, nahm Blutproben und hat anschließend die Wildschweine geborgen.
Das Ergebnis der Blutuntersuchung steht in der Regel innerhalb weniger Stunden fest. Für Verbraucherschutzministerin Barbara Klepsch (CDU) sind solche realitätsnahen Übungen von großer Bedeutung, um daraus zu lernen und Erkenntnisse zu gewinnen.
Todesrate liegt bei 100%
Das besondere an dem ASP-Virus ist, dass alle infizierten Schweine sterben, egal ob Wild- oder Hausschweine. Bei anderen hoch ansteckenden Tierseuchen ist das nicht immer der Fall. Innerhalb von 5 bis 7 Tagen sterben die infizierten Tiere, erklärt Asja Möller, Tierärztin und Leiterin des Veterinäramtes Borna. Auf die Wildschweinpopulation hat das Virus nur temporär Einfluss.
Übung geht weiter
Die Landesweite Übung geht in den nächsten Tagen in anderen Orten in Sachsen weiter. Unter anderem steht noch das Aufstellen von Abwehrzäunen im Landkreis Bautzen sowie die Simulation eines Seuchenausbruchs in einem Hausschwein-Bestand in Dresden auf dem Plan. Für den Menschen ist die Afrikanische Schweinepest übrigens ungefährlich.