Chemnitz- Ein kleines Kind kann das Leben ganz schön auf den Kopf stellen. Manchmal wirft schon die Schwangerschaft alle Lebenspläne durcheinander. Gut, wenn man dann jemanden zum Reden hat, der weiß, wo es Hilfe gibt. Rat und Hilfe bieten in solchen Lebenslagen die Angebote des Chemnitzer Netzwerks Frühe Hilfen und präventiver Kinderschutz.
Das Netzwerk Frühe Hilfen und präventiver Kinderschutz der Stadt Chemnitz startet in Kooperation mit dem Nationalen Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) und des Landes Sachsen eine neue Aktion zur Unterstützung Rat suchender Eltern.
Ab sofort sind in der Stadt Chemnitz attraktive Plakate, Poster, Postkarten und Materialien zum Mitnehmen zu finden. Unter dem Motto „Normal, dass ich so unsicher bin?“ und weiteren Slogans motivieren sie junge und werdende Eltern, das anonyme und kostenlose Elterntelefon der „Nummer gegen Kummer“ (NgK) und die Onlineberatung für Eltern der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung e. V./bke zu nutzen.
Die beiden in der Elternarbeit bundesweit etablierten Anbieter beraten offen zu allen Themen und vermitteln passgenau in die Angebote der Frühen Hilfen vor Ort. Hier helfen zum Beispiel Familienhebammen, Eltern-Kind-Gruppen, Frühförderstellen oder Familienbildungsangebote. Gemeinsam mit den Eltern können sie unterstützen und Lösungen finden.
Frühe Hilfen richten sich an Familien und Kinder ab der Schwangerschaft bis zum dritten Lebensjahr und tragen dazu bei, dass Eltern gut für ihre Kinder sorgen können, vor allem dann, wenn es schwierig wird und sich Probleme zeigen.
„Das Elterntelefon ist ein bundesweites telefonisches Gesprächs-, Beratungs- und Informationsangebot, das alle Eltern in heiklen, aber auch alltäglichen Fragen schnell, kompetent und anonym unterstützt“, erklärt Rainer Schütz, Geschäftsführer von Nummer gegen Kummer e. V. „Mit dem Service wollen wir hierbei insbesondere junge Eltern in schwierigen Lebenssituationen erreichen. Die Beraterinnen und Berater am Elterntelefon wissen, welche Angebote der Frühen Hilfen für die Anrufenden hilfreich sein können, und motivieren diese, die Angebote zu nutzen.“
Das Elterntelefon ist montags bis freitags 9 bis 11 Uhr und dienstags sowie donnerstags 17 bis 19 Uhr anonym und kostenlos unter der Nummer 0800 1110550 erreichbar.
Die Onlineberatung für Eltern der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung e. V. (bke) ist an sieben Tagen der Woche rund um die Uhr erreichbar. Sie bietet Unterstützung in allen Fragen der Erziehung durch professionelle Beraterinnen und Berater. „Gerade junge Eltern finden häufig den ersten Zugang zur kostenlosen Erziehungsberatung über das Netz“, so Silke Naudiet, Geschäftsführerin der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung e. V. „Sie profitieren zusätzlich von dem Austausch mit anderen Eltern in den moderierten Gruppen-Chats und Foren Die Anonymität hilft außerdem, auch schambesetzte Themen leichter anzusprechen.“ Alle Angebote der bke-Onlineberatung sowie die Zeiten der Offenen Sprechstunde finden sich unter www.bke-elternberatung.de.
Die Materialien zur Elternansprache und die Vernetzung mit den Beratungsangeboten wird vom Nationalen Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) aus Mitteln der Bundesinitiative Frühe Hilfen des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert. Das NZFH wird getragen von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Kooperation mit dem Deutschen Jugendinstitut e. V. (DJI). Es unterstützt seit 2007 die Fachpraxis dabei, familiäre Belastungen früher zu erkennen, bedarfsgerechte Angebote bereitzustellen und die Vernetzung der unterschiedlichen Berufsgruppen zu fördern. Außerdem koordiniert es die Bundesstiftung Frühe Hilfen auf Bundesebene. Weitere Informationen unter www.fruehehilfen.de.
Sie erreichen die Koordinierungsstelle der Stadt Chemnitz unter 0371 488-5668 und 0371 488-5134 oder über E-Mail an jugendamt.fruehehilfen@stadt-chemnitz.de
Quelle: Stadt Chemnitz