Dresden - Rund drei Monate nach der Verurteilung von fünf Juwelendieben am Dresdner Landgericht gibt es eine weitere Anklage im Fall des Einbruchs ins Grüne Gewölbe. Ein 23-Jähriger wird von der Staatsanwaltschaft Dresden beschuldigt, Beihilfe zum Diebstahl, zur Sachbeschädigung und zur Brandstiftung geleistet zu haben.
Er soll die Täter unterstützt haben, indem er sie zu einem Treffpunkt in Berlin brachte und anschließend eine Ablenkung durchführte.
Der Angeklagte ist der Bruder eines bereits verurteilten Täters und Cousin von vier weiteren Beteiligten. Nachdem einer der Verurteilten den Namen des Angeklagten während des Prozesses erwähnte, wurde er festgenommen. Er kam jedoch bald darauf wieder frei, da das Oberlandesgericht keine ausreichenden Haftgründe sah.
Der Diebstahl im Grünen Gewölbe im November 2019 zählt zu den spektakulärsten Kunstdiebstählen Deutschlands. Die Täter erbeuteten wertvollen Schmuck und verursachten erheblichen Schaden, indem sie Brände legten, um Spuren zu verwischen.
Sechs junge Männer des Berliner Remmo-Clans, einer bekannten arabischstämmigen Großfamilie, standen vor Gericht. Vier gestanden ihre Beteiligung, einer war an der Vorbereitung beteiligt, und der sechste wurde freigesprochen. Das Strafmaß wurde durch eine Vereinbarung zwischen Gericht, Staatsanwaltschaft und Verteidigung festgelegt. Die Ermittlungen im Fall Grünes Gewölbe dauern noch an, da ein Täter noch gesucht wird und Teile der Beute verschwunden sind. (mit dpa)