Mo, 18.03.2024 , 16:00 Uhr

Immer noch an erster Stelle

Alkohol bleibt drängendstes Problem in Suchtberatungsstellen

Dresden - Alkoholprobleme bleiben in Sachsen der häufigste Grund, aus dem Menschen die Suchtberatungsstellen im Land aufsuchen. Wie die Landesstelle gegen Suchtgefahren am Montag mitteilte, drehten sich im vergangenen Jahr knapp die Hälfte aller Beratungen um Alkohol. 2022 war der Anteil mit 48 Prozent genauso hoch.

Zudem hatten 73 Prozent aller Patienten, die in Krankenhäusern wegen Suchtproblemen behandelt wurden, eine alkoholbezogene Störung. Auch dieser Wert blieb im Vergleich zum Vorjahr auf unverändert hohem Niveau.

Fachleute erwarten Anstieg bei Cannabisproblemen

Die Suchtexperten beobachten außerdem seit zehn Jahren ein kontinuierlich steigende Zahl von Menschen, die wegen Problemen mit Cannabis in die Beratungsstellen kommen. 15 Prozent der Beratungen drehten sich im vergangenen Jahr um dieses Thema (Vorjahr: 14 Prozent). Wegen der geplanten Teillegalisierung von Cannabis sei ein weiterer Anstieg zu erwarten, teilte die Landesstelle mit. 

Crystal in Gefängnissen ein Problem

Crystal-Suchtprobleme seien dagegen leicht rückläufig. 14 Prozent der Beratungen hatten Methamphetamin zum Gegenstand (Vorjahr: 15 Prozent). Crystal sei vor allem in der Suchtberatung in Gefängnissen ein großes Thema.

Insgesamt wurden 2023 Suchthilfen für knapp 45 000 Menschen angeboten. Rund 18 000 von ihnen kamen in eine stationäre Akutversorgung, 25 000 waren ambulante Betreuungsfälle. Zudem wurden 1740 suchtspezifische Hilfen in den sächsischen Justizvollzugsanstalten registriert. (mit dpa)