Do, 20.07.2023 , 12:43 Uhr

Altarschrein aus Chemnitzer Stiftskirche für Schau abgebaut


Chemnitz/Meißen - Ein für die sächsische Geschichte wichtiger Teil des Altaraufsatzes in der Stiftskirche Ebersdorf in Chemnitz wird für einige Monate zum Kunstobjekt. Das Werk eines unbekannten Meisters aus dem 15. Jahrhundert mit drei aus Holz geschnitzten Figuren wurde am Dienstag abgebaut und zunächst ins Landesamt für Denkmalpflege nach Dresden gebracht, in einer Spezialkiste mit doppelter Federung.

Dort sollen die 600 Jahre alten und fragilen Skulpturen, deren Farbigkeit verblasst ist, zunächst gereinigt und konserviert werden. «Die letzte Restaurierung liegt 25 Jahre zurück», sagte eine Sprecherin der Behörde.

Nach Angaben der staatlichen Schlösserverwaltung zeigen sie höchstwahrscheinlich den ersten sächsischen Kurfürsten Friedrich der Streitbare und seine Frau Katharina. Es handele sich um die einzigen zeitgenössischen Bildnisse von ihnen. Der Schreinkasten mit Maria samt Kind in der Mitte sei mit einer Höhe von fast zwei Metern das größte Exponat der Ausstellung «Königsmacher. 1423 - ein Wettiner wird Sachse» (9. September bis 29. September 2024) in der Meissener Albrechtsburg.

Die Schau geht anlässlich der Verleihung der Kurwürde an das Fürstenhaus vor sechs Jahrhunderten der Frage nach, wer die Sachsen sind und wie sie zu ihrem Namen kamen. Beleuchtet wird den Angaben nach auch der Weg des Markgrafen von Meißen, dessen Machtkämpfe dazu führten, dass Sachsen ein Kurfürstentum wurde - und er mit den sechs anderen deutschen Kurfürsten den König wählen durfte.

(dpa)