Dresden- Auf insgesamt 27 Hektar sollen am Alten Leipziger Bahnhof 1.700 neue Wohnungen entstehen. Seit dem 4. Quartal 2020 wird an einem entsprechenden Konzept gearbeitet. Nun geht es bei dem Projekt um ein kooperatives Beteiligungsverfahren.
Eine sogenannte Begleitgruppe ist Kernelement der kooperativen Beteiligung. Im Gegensatz zu anderen Verfahren wird es hier 48 Mitglieder geben, die bei der Erarbeitung der Zielvorstellungen mitwirken werden. Diese besteht aus acht Vertretern des Stadtrates, zwölf Eigentümern, vier Stadtbezirksbeiräten, sechs Interessenvertretern sowie zwölf Vertretern der Stadtverwaltung. Die übrigen sechs Plätze werden auf Dresdner Bürger verteilt. Diese dürfen sich bis 4. Februar 2022 für die Begleitgruppe bewerben, um sich mit ihren Ideen einzubringen, noch bevor die Aufgabenstellung für die Planungsbüros formuliert wird. Auch die Mitwirkung an den Werkstatttagen ist dann für die Bürger vorgesehen. Die Bewerbung ist über dresden.de/alter-leipziger-bahnhof möglich.
Wie die Stadtverwaltung betont sind u.a. die soziale Infrastruktur sowie Mobilität und Klimaschutz große Planungsziele für das Projekt. Es soll kein großflächiger Einzelhandel auf dem Gebiet entstehen. Städtebau und Wohnen liegen im Focus. Der ADFC Dresden mahnt unterdessen an, entsprechende Radrouten nicht zu vergessen. Diese würden auch bereits im 2017 vom Stadtrat beschlossenen Radverkehrskonzept stehen. Dazu Edwin Seifert, Geschäftsführer des ADFC Dresden: „Leider verhindern die derzeitigen Pläne zur Bebauung an der Hansastraße den Bau einer Fuß- und Radbrücke, also der Nachnutzung der alten Bahnbogenbrücke. Hier muss die Stadt eine ordentliche und auch attraktive Ersatzquerung der Hansastraße schaffen. Wenn eine gute Querung ohne Umwege da ist, dann wird dieser Verbindungsradweg wunderbar funktionieren." Seifert betont weiterhin, dass eine gute Anbindung des neuen Quartiers an den Neustädter Bahnhof ebenso wichtig sei.
Die rot-rot-grüne Stadtratsmehrheit gab im Juni 2018 grünes Licht für das Bauprojekt.