Dresden - 9 Monate. 12 Länder. 30.000 km. Der Dresdner Filmemacher Martin Zech und die Medizinstudentin Teresa Dieckmann haben sich auf eine große Reise durch Asien begeben. Ihre Erlebnisse wollen sie in einer dreiteiligen Dokumentation darstellen, gespickt mit unzähligen Eindrücken.
Der erste Teil erschien bereits 2019 und deckt den Reiseabschnitt durch Russland und die Mongolei ab. Der neue Film startet in der Mongolei nach einem Motorschaden und führt durch Kirgistan nach Kasachstan. Zudem waren sie in Georgien, Armenien, Iran und in der Wüste Gobi, erzählt die Medizinstudentin und Yogalehrerin Teresa Dieckmann.
"Abfahrt ins Nichts" ist der Titel - aus gutem Grund. Der Name sei inspiriert durch die extremen Dimensionen in der Mongolei und Kasachstan. Fast vier Wochen waren Teresa und Martin in der Steppe unterwegs. Jeden Tag sind sie einige hundert Kilometer gefahren und am Abend zum Übernachten von der Straße 'ins Nichts' abgefahren, so Martin Zech.
Für die Reise waren ursprünglich fünf Monate angedacht. Doch während des Trips haben Martin und Teresa bemerkt, dass es viel mehr zu entdecken gibt, sodass daraus fast die doppelte Zeit wurde. Der Dresdner war bereits 2014 mit einem kleineren Gefährt in der Mongolei. Während der Vorbereitung auf die nun größere Reise trat die Medizinstudentin in sein Leben.
Teresa erzählt, sie sei erst kurz für das Studium in Dresden gewesen, als Sie Martin traf. Er war mitten im Umbau des Busses, als er Teresa fragte, ob sie mitkommen möchte. Darum hat Teresa sich einfach ein Urlaubssemester genommen um mit Martin die große Reise zu unternehmen. Die zwei waren aber nicht alleine unterwegs. In ihrem umgebauten Campervan namens "Mr. Pink" hatten sie in dem Dreivierteljahr alles, was man zum Leben braucht. Die lange Zeit gemeinsam auf sich gestellt und die Erlebnisse bei den Nomaden haben sie beeinflusst - auch über die Reise hinaus.
Teresa und Martin leben seit der Reise beide in einem ausgebauten Bus. "Wir haben den Minimalismus auf der Reise sehr zu schätzen gelernt und dass Verzicht ist nicht gleich Verlust bedeutet", erklärt Teresa. Weitere Prinzipien, welche die zwei Weltenbummler verinnerlicht haben, sind Solidarität und ein Stück weit die Verabschiedung vom Materialismus und Kapitalismus. Daher stellen Sie die fertigen Videos kostenlos ins Internet, um ihre Erlebnisse zu teilen und andere Menschen zu erfreuen. Die ganze Arbeit von Martin und Teresa basiert auf Spendenbasis - und bis jetzt funktioniert es.
Der Dresdner Filmemacher sagt, die Arbeit an dem Projekt sei eine Vollzeittätigkeit. Seit zwei Jahren sitzt er vier bis fünf Tage in der Woche an Videoschnitt, Farbkorrektur und Drehbuch. Über 150 Stunden Filmmaterial verarbeitet Martin Zech seit 2018, immer mit der Hilfe seiner Partnerin. All diese Impressionen konnten sie gar nicht in einem Teil verarbeiten, sodass das alternative Filmprojekt die zwei Reisenden noch eine Weile beschäftigen wird - immer mit voller Leidenschaft für die Sache.
Teresa beschreibt das Projekt als "Liebesbrief in Bild und Ton für die Menschheit, weniger Grenzen, mehr Miteinander, Umweltschutz und einen bewussteren Umgang mit der Natur."
Teil eins und zwei sollten eigentlich zur Premiere in der Schauburg Dresden laufen. Durch das Coronavirus wurde dies zwar abgesagt, aber die Online-Premiere soll trotzdem wie geplant am 29. März stattfinden. Dann ist der Film kostenlos auf der Videoplattform YouTube verfügbar. Informationen dazu finden Sie unter www.herrlehmanns-weltreise.de. Auch SACHSEN FERNSEHEN wird die Reisefilme demnächst ausstrahlen - achten Sie auf unsere Programmhinweise.