Mi, 10.05.2023 , 19:24 Uhr

Altersarmut nimmt zu - Lösungen auf Fachtagung gesucht

Neubrandenburg/ Berlin - Ab Donnerstag suchen rund 120 Wissenschaftler und Sozialarbeiter Lösungen für die zunehmende Altersarmut in Ostdeutschland.

Die Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS) veranstaltet eine Tagung zum Thema «Alter(n)», wie Kai Brauer, Prodekan des Fachbereiches Soziale Arbeit, Bildung und Erziehung und Sprecher der Landesarmutskonferenz MV, am Mittwoch sagte. Brauer erklärte, dass durch hohe Arbeitslosigkeit und prekäre Beschäftigungsverhältnisse nach 1990 viele Ostdeutsche von Altersarmut betroffen seien. Aus diesem Grund findet die Tagung an der Hochschule in Neubrandenburg statt.

Brauer erklärte weiterhin, dass die Entwicklung der Altersarmut heute bereits berechnet werden kann. Menschen, die zur Wendezeit 30 Jahre alt waren, stehen nun vor der Rente. Durch die vielen Umbrüche haben viele Ostdeutsche verschiedene Jobs ausgeübt, bei denen oft im Vergleich zum Westen weniger gezahlt wurde. Das spiegelt sich nun in ihren Renten wider. Zusätzlich dazu kommt die Inflation. Viele junge, gut qualifizierte Leute sind damals abgewandert, was zu einer weiteren Verschärfung der Situation beigetragen hat. Die Riester-Rente hat den meisten Ostdeutschen nicht geholfen, sondern nur denen, die monatlich zwischen 4000 und 5000 Euro verdienten und etwas beiseitelegen konnten.

Die Tagung dient auch dazu, Möglichkeiten zu erörtern, wie Sozialbetreuer künftig besser auf das ältere Klientel eingehen können. Die Tagung endet am Samstag. (mit dpa)