Dresden/Sachsen - Am Sonntag ist Tag des offenen Denkmals. Dann öffnen auch in Dresden wieder zahlreiche Denkmäler ihre Türen für die Öffentlichkeit. Darunter sind auch viele Kirchen.
Zum Tag des offenen Denkmals am 12. September 2021 öffnen sich bundesweit die Türen und Tore zahlreicher Denkmale vor Ort und digital. Zentral eröffnet wird das größte Kulturevent Deutschlands am Sonntag in der Lutherstadt Wittenberg - mit an die aktuelle Situation angepassten DenkmalAktionen in der ganzen Stadt. Auch in Sachsen können zahlreiche Denkmale, darunter auch Kirchen, nach den dort geltenden Hygieneschutzbestimmungen besucht werden. Häufig gibt es ein Begleitprogramm mit Führungen, Turmbesteigungen, Ausstellungen und musikalischen Angeboten.
Über 90 Prozent der Kirchen in der Landeskirche befinden sich im sächsischen Denkmalbestand. Das diesjährige Motto lautet: „Sein & Schein – in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege“ Der schöne Schein ist nicht erst heute ein Thema, sondern begegnet dem Betrachter immer wieder in der Architekturgeschichte mit optischen Täuschungen und Illusionen. Schon seit vielen Jahrhunderten, von der Antike über die Kunst und Architektur des Barocks bis heute, faszinieren die Tricks und Künste, die hinter solchen Illusionen stecken. Kirchen waren immer Spiegelbild der Architektur und der jeweiligen architektonischen Formensprache. Von europäischer Bedeutung sind die sogenannten „Bergmannskirchen“, die spätgotischen obersächsischen Hallenkirchen aus der Blütezeit des Silberbergbaus. Auch die Wehrkirchen im Erzgebirge sind wichtige Zeitzeugnisse. Die berühmteste barocke Kirche in Sachsen ist sicherlich die Frauenkirche in Dresden, darüber hinaus gibt es noch viele weitere. Auch Beispiele aus dem Klassizismus, neogotische Kirchen sowie bedeutende Jugendstilkirchen finden sich in Sachsen. „Kirchen sind Orte lebendiger Geschichte.“, betont die Dezernentin für Grundstück-, Bau- und Friedhofswesen der Landeskirche, Oberlandeskirchenrätin Carmen Kuhn. „Wir bewahren mit ihnen einen wichtigen Teil sächsischer Kulturgeschichte für nachfolgende Generationen. Mit ihren Kirchtürmen sind sie Wahrzeichen von Städten und Dörfern. Ich bin dankbar und froh, dass die allermeisten sächsischen Kirchen heute – durch Denkmalförderung unterstützt – in einem guten Zustand sind. So können sie auch heute Räume sein, in denen Menschen Gemeinschaft, Stärkung und Ruhe finden.“
Angebote zum Tag des offenen Denkmals
Nicht nur die alte Dorfkirche oder ein imposanter Dom laden zum Besuch ein, sondern auch Gemeindezentren, die in den letzten Jahrzehnten entstanden sind. Noch zum Ende der DDR-Zeit projektiert, wurde beispielsweise das Gemeindezentrum in Dresden-Gorbitz Anfang der 1990er Jahre gebaut. Wie an anderen Orten öffnet die Ev.-Luth. Philippuskirche am 12. September ab 14:00 Uhr ihre Türen. In Chemnitz-Hilbersdorf lädt die Trinitatiskirche, die in diesem Jahr ihr 155- jähriges Kirchweihjubiläum feiert, zu Führungen, einem Vortrag und zur Präsentation von Bildern und Videos über die Kirche ein. Ebenfalls Führungen werden in der Heilandskirche in Leipzig und der Heilandskirche Dresden sowie in Meißen-Zscheila (Trinitatiskirche), aber auch auf Dresdner Friedhöfen (Neuer Annenfriedhof, Eliasfriedhof) angeboten. In Glauchau (Lutherkirche) ist das Restaurationsergebnis des Seitenaltars, der gotischen Schnitzwerke und der Kanzel in der Stadtkirche St. Georgen zu betrachten.
Konzerte erklingen in der Leipziger Bethanienkirche zum Abschluss des dortigen Orgelspaziergangs im Leipziger Westen. In der Dresdner Emmauskirche und in der Kirche in Dresden-Rähnitz werden Orgelführungen geboten und speziell für Kinder (ab 4 Jahre) eine Führung in Dresden-Weißig. „Orgelpunkt 6“ heißt es um 18:00 Uhr in der Barockkirche Brockwitz bei Coswig und die Kantorei Briesnitz gibt um 17:00 Uhr ein Konzert.
Zu Lesungen und Vorträgen laden die St. Urbanskirche in Meißen um 19:00 Uhr und der Johannisfriedhof in Dresden-Tolkewitz um 15:30 Uhr ein. In Schweikershain bei Erlau wird in einem Vortrag über die Baugeschichte der 300 Jahre alten Kirche und ihrer Ausstattung (Silbermann-Orgel) informiert sowie in Dresden-Striesen über die Rekonstruktion der Versöhnungskirche als Gesamtkunstwerk vor 40 Jahren.
Weitere Kirchenöffnungen mit Rahmenprogramm werden in der Dorfkirche Höckendorf bei Klingenberg, mit der Turmführung in St. Annen in AnnabergBuchholz, der Kirche in Dresden-Rähnitz, der Dorfkirche Hormersdorf und der Stadtkirche Johanngeorgenstadt angeboten. Mit dem Besuch des St. Petri Doms in Bautzen kann sich auch ein Besuch in der nahen Domschatzkammer anschließen. In Leipzig-Schönefeld öffnet die Traukirche von Robert und Clara Schumann (Gedächtniskirche) und im Pfarrgarten der Pastor-Roller-Kirche Lausa (Dresden) wird zu Kaffee und Kuchen eingeladen. In Zittau hat die große klassizistische Hallenkirche von Karl Friedrich Schinkel bereits ab 10:00 Uhr geöffnet und in Zwickau ab 12:00 Uhr der Dom St. Marien und die St. Katharinenkirche (13:00 Uhr), beide mit Möglichkeit des Turmaufstiegs.
Ein digitales Angebot bietet die Leipziger Gnadenkirche mit einer Ausstellungsführung.
Quelle: Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen