American Football zählt zu den beliebtesten Sportarten in den USA und hat sich mittlerweile weltweit etabliert - darunter auch in Deutschland, wo immer mehr Fans gewonnen werden. Für Neueinsteiger bietet dieser Artikel einen Überblick über die Basics des American Footballs, sodass sie schnell in die Sportart einsteigen können. Eine zentrale Rolle für Football-Begeisterte in Sachsen spielt der American Football Verband Sachsen (AFVS), auf den weiter unten näher eingegangen wird.
Spielfeld und Positionen: American Football wird auf einem rechteckigen Spielfeld mit Markierungen in Yards (1 Yard = 91,44 cm) gespielt. Es ist in 100 Yards aufgeteilt und hat Zielzonen auf beiden Seiten. Das Ziel besteht darin, den Ball in die Endzone des Gegners zu befördern, um auf diese Weise Punkte zu erzielen. Zwei Teams mit je elf Spielern stehen sich gegenüber, wobei jedes Team Angriffs- und Verteidigungsspieler hat. Zu den wichtigsten Positionen gehören Quarterback, Runningback, Wide Receiver, Linebacker und Cornerback.
Grundregeln lernen: Es ist wichtig, sich mit den grundlegenden Regeln des Spiels vertraut zu machen. Zahlreiche Ressourcen zur Regelkunde sind online verfügbar. Auch der örtliche Footballverein oder der AFVS bietet hier oft Schulungen an. Sinnvoll ist es, Spiele im TV oder online zu verfolgen. Hier werden Regeln immer wieder verständlich erklärt.
Schutzausrüstung: American Football ist ein körperbetonter Sport, daher ist die richtige Schutzausrüstung entscheidend. Helm, Schulterpolster, Ellenbogenschoner, Handschuhe und Beinschützer sind Standard und sollten immer korrekt getragen werden.
Training und Fitness: American Football erfordert Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit. Ein gezieltes Training, auch außerhalb des Spielfelds, ist wichtig, um in guter Form aufzutreten.
Teamgeist und miteinander sprechen: Football ist ein Teamsport. Teamgeist und Kommunikation sind entscheidend für den Erfolg. Es ist wichtig, nicht nur als Einzelspieler zu trainieren, sondern auch als Team zu kommunizieren und zu harmonieren.
Persönliche Voraussetzungen berücksichtigen: Diese Tipps können helfen, um als Neueinsteiger in American Football erfolgreich zu sein und Spaß an diesem faszinierenden Sport zu haben. Es ist jedoch auch wichtig, stets auf die eigene körperliche Belastbarkeit zu achten und sich gegebenenfalls von einem Arzt beraten zu lassen, bevor man voll ins Training einsteigt.
Der American Football Verband Sachsen ist die zentrale Anlaufstelle für alle Football-Begeisterten in Sachsen. Er zählt gegenwärtig 10 Mitgliedsvereine, die in verschiedenen Ligen und Altersklassen aktiv sind. Besonders hervorzuheben sind die Dresden Monarchs, die Leipzig Lions und die Chemnitz Crusaders, bekannte Vereine, die in der German Football League (GFL) oder der GFL 2 ihre sportliche Leidenschaft entfalten. Der AFVS ist auch Gastgeber des regelmäßig stattfindenden Jugendleistungsturniers (JLT), einem herausragenden Nachwuchsturnier für Flag Football, das seit 2006 junge Talente fördert. Im AFVS werden nicht nur regionale Ligen und Turniere organisiert, sondern auch die Entwicklung des Sports gefördert. Der AFVS bietet:
Die Entwicklung des American Footballs in Deutschland erstreckt sich über mehrere Jahrzehnte. Einige prägende Stationen zeigen die faszinierende Geschichte. Hier ist ein Rückblick auf einige dieser Meilensteine:
Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden die ersten Footballspiele in Deutschland durch amerikanische Besatzungssoldaten in ihren Kasernen statt. Das erste größere Spiel im Frankfurter Waldstadion im Jahr 1946 war ein bedeutendes Ereignis.
1977 markierte die Gründung der ersten deutschen Footballvereine, die Frankfurter Löwen und die Düsseldorf Panther, einen entscheidenden Schritt. Eine eigene Footballkultur entstand in Deutschland, inspiriert von US-Medien und College-Mannschaften.
Der American Football Bund Deutschland (AFBD) wurde 1979 gegründet, um organisierten Spielbetrieb zu ermöglichen, und im gleichen Jahr fand der erste German Bowl, die deutsche Meisterschaft, statt, die von den Frankfurter Löwen gewonnen wurde.
In den 1980er Jahren wuchs und professionalisierte der deutsche Football, insbesondere mit der Einführung der NFL Europe. Erfolgreiche deutsche Teams wie die Frankfurt Galaxy oder die Rhein Fire zogen viele Zuschauer an.
In den 1990er Jahren gab es internationale Erfolge der deutschen Nationalmannschaften, darunter der Gewinn der Europameisterschaft 1993 und der Junioren-Weltmeisterschaft 1994. Die NFL Europe brachte auch talentierte deutsche Spieler hervor.
Herausforderungen gab es in den 2000er-Jahren durch die Auflösung der NFL Europe und den Verbandsstreit zwischen dem AFVD und dem American Football Verband Deutschland (AFV). Trotzdem blieb der Sport aktiv, auch durch neue Ligen und Vereine.
Seit 2021 erlebt der Deutsche Football eine neue Phase mit der Gründung der European League of Football (ELF) und der Entscheidung der NFL, ab 2022 regelmäßig Saisonspiele in Deutschland auszutragen, um den deutschen Markt zu erschließen.
American Football war in der DDR eine äußerst seltene und wenig populäre Sportart, die lediglich von einer Handvoll Enthusiasten praktiziert wurde. In dieser Zeit gab es keine etablierten Vereine oder Ligen, da es sich um einen Sport des "Klassenfeindes" handelte. Deshalb bildeten sich einige locker organisierte Gruppen, hauptsächlich aus Studenten oder Jugendlichen. Die meisten Mitglieder dieser Gruppen hatten nur geringe oder gar keine Erfahrung mit dem Spiel. Sie mussten sich die Regeln und die benötigte Ausrüstung selbst beibringen oder beschaffen. Die einzige Möglichkeit, American Football zu erleben, bestand darin, es über das Fernsehen der amerikanischen Streitkräfte in West-Berlin zu verfolgen, das in einigen Teilen der DDR empfangen werden konnte.
Einige dieser Pioniergruppen, die das Fundament für die spätere Entwicklung des Sports legten, waren beispielsweise die Leipzig Lions, gegründet von einem Studenten im Jahr 1983, die Dresden Monarchs, ins Leben gerufen von einem Schüler im Jahr 1987, und die Berlin Bears, die 1989 von einem Lehrer ins Leben gerufen wurden. Diese Gruppen traten hauptsächlich untereinander an oder wagten sich auch gegen andere Sportarten wie Rugby oder Fußball. Doch die Herausforderungen, vor denen sie standen, waren zahlreich. Die Suche nach geeigneten Spielfeldern gestaltete sich schwierig, Genehmigungen waren rar, und sie hatten mit politischer und gesellschaftlicher Ablehnung zu kämpfen.
Trotz aller Widrigkeiten hielten diese passionierten Gruppen an ihrer Liebe zum American Football fest. Sie legten den Grundstein für die spätere Entwicklung des Sports in Ostdeutschland nach der Wiedervereinigung. Ihre Entschlossenheit und Leidenschaft trugen dazu bei, dass sich American Football in den neuen Bundesländern zu einer wachsenden und florierenden Sportart entwickelte.
Abschließend lässt sich festhalten, dass American Football nicht nur ein faszinierender Sport ist, sondern auch eine starke Gemeinschaft von Spielern und Fans schafft. Durch die Beteiligung am regionalen Ligabetrieb und die Unterstützung des American Football Verbands Sachsen können Neueinsteiger nicht nur ihre Fähigkeiten verbessern, sondern auch Teil einer dynamischen Footballgemeinschaft werden, in der Freundschaften für das Leben entstehen.