Dresden – Im Sommer 2016 wurde der Ausbruch der Amerikanischen Faulbrut der Bienen im Stadtgebiet der Landeshauptstadt Dresden amtlich festgestellt. Diese anzeigepflichtige Tierseuche tritt im Westen der Stadt nach wie vor massiv auf und wird auch noch über eine längere Zeit das Imkern deutlich erschweren.
Die Situation erfordert besonders im Westen der Stadt große Selbstbeschränkungen der Imker. Es kann auch aus den betroffenen Stadtgebieten in der Saison 2018 nicht gewandert werden. Verkäufe und Käufe von Völkern aus Sperrbezirken und in diese hinein sind verboten. Kein Material darf die betroffenen Bienenstände verlassen bis die Sperrbezirke amtlich aufgehoben werden. Jeder Imker ist gefordert, aufmerksam zu sein und die Seuche immer kritisch im Blick zu behalten. Der Erreger der Amerikanischen Faulbrut (Abkürzung AFB) ist ein sporenbildendes Bakterium, welches in der Umwelt eine äußerst hohe Überlebensfähigkeit besitzt.
Was kann der Imker selbst tun, um einen Ausbruch auf seinem Bienenstand zu verhindern?
Die Amerikanische Faulbrut ist keine Tierseuche, die Bienenstände schlagartig vernichtet. Über eine Futterkranzprobe (1) können Sporen bereits zu einem frühen Zeitpunkt gefunden werden. Bis klinische Erscheinungen auftreten, vergeht eine längere Zeit. Zu erkennen sind dann u. a. fadenziehende Massen in verdeckelten Brutzellen, einzelne stehengebliebene Brutzellen und eingefallene Deckel von Brutzellen. Imker sind aufgefordert, Vorsorge zu treffen. Dabei spielt die Hygiene auf dem Bienenstand die entscheidende Rolle. So sollte jeder Imker möglichst einen jährlichen Wabenumschlag (2) praktizieren. Jeder Bienenstandort ist mit einem eigenen Satz Werkzeug und Schutzkleidung zu betreiben. Jede leere Bienenwohnung muss absolut bienendicht verschlossen sein. Kein Material aus dem Bienenstand darf im Freien lagern. Die Drohnenbrut sollte nicht für Vögel zum Fressen ausgelegt werden. Wachsschmelzer (3) sind bienendicht zu gestalten. Sollten sich schwache Völker im Stand befinden, können diese von anderen Bienen ausgeräubert werden, dadurch kann der Erreger der Faulbrut übertragen werden. Jeder Imker muss die klinischen Anzeichen der AFB genau kennen. Es werden zu oft Vergiftungen oder andere Ursachen für auftretende Bienenverluste verantwortlich gemacht. Bei einem Verdacht besteht die Pflicht, das Veterinäramt unverzüglich zu informieren und eine amtliche Kontrolle durchführen zu lassen.