So, 18.12.2022 , 08:47 Uhr

2022 mehr Fälle als im Vorjahr

Anfragen beim Giftnotruf wegen Überdosierung von Vitamin D gestiegen

Sachsen - Die Anfragen wegen Einnahmen von hoch dosierten Vitamin D Präparaten beim Giftinformationszentrum in Erfurt sind gestiegen.

Bereits 162 derartige Fälle habe es in diesem Jahr gegeben und damit 31 mehr als 2021. Das sagte die Leiterin des Giftinformationszentrums in Erfurt, Dagmar Prasa, der Deutschen Presse-Agentur. Auf der Rangliste der bei den Anrufen am häufigsten betroffenen Arzneimittel sei Vitamin D von Platz 69 im vergangenen Jahr auf nunmehr Platz 17 vorgerückt.

Möglicherweise hänge das mit Corona zusammen und der Auffassung, dass Vitamin D besser vor Infektionen schütze, sagte Prasa. Es seien zum Teil sehr hoch dosierte Präparate auf dem Markt - auch als Nahrungsergänzungsmittel. «Wenn man sich da in der Dosierung vertut und statt einem Tropfen einen Milliliter nimmt, hat man doch schon eine deutliche Überdosis», sagte Prasa. Bei Vitamin D sei eine einmalige Überdosierung relativ ungefährlich. «Das wird zum Problem, wenn man das jeden Tag machen würde», sagte die Apothekerin. Eine chronische Überdosierung führe dazu, dass der Kalziumspiegel im Blut ansteige und das ziehe weitere Folgen nach sich. So könne es zu Herzrhythmusstörungen kommen und auch Nierenschädigungen seien möglich. Die meisten Anfragen betrafen laut Prasa aber eine einmalige, versehentliche Überdosierung oder dass Kinder sich selbst bedient hatten. Das Giftinformationszentrum in Erfurt wird von den Bundesländern Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam betrieben. (mit dpa)

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