Sachsen- Auf Messenger diensten wie WhatsApp und Telegramm verbreitet sich derzeit eine Sprachnachricht, in der es heißt, dass sich im Erzgebirgskreis eine Ukrainerin in einem Friseursalon geweigert habe, ihre Rechnung zu begleichen weil angeblich das Sozialamt dafür aufkommen wolle.
Die Saloninhaberin habe daraufhin die Polizei gerufen. Zwei Polizisten sollen dann vor Ort bestätigt haben, dass die Kosten für den Friseurbesuch der Ukrainerin übernommen werden. Die Behörden im Landkreis Erzgebirge bestätigten, dass die Schilderung in der Sprachnachricht die finanzielle Unterstützung von ukrainischen Geflüchteten falsch darstellt. «Das Jobcenter übernimmt keine Friseurbesuche», sagte ein Landkreissprecher der Deutschen Presse-Agentur. «Das ist eine Fake-News.» Die Sprachnachricht sei den Behörden bereits aufgefallen. Und auch die Polizei, die laut der Sprachnachricht in den Friseursalon gerufen worden sein soll, hat einen solchen Fall nicht dokumentiert: Auf dpa-Anfrage hat die Polizeidirektion Chemnitz in allen vier Polizeirevieren des Erzgebirgskreises abgefragt, ob in den vergangenen Wochen ein solcher Einsatz passiert ist. «In keinem der Reviere ist ein solcher Vorfall bekannt oder aktenkundig», teilte Polizeisprecherin Jana Ulbricht mit. «In Würdigung der Gesamtumstände gehen wir davon aus, dass es diesen Vorfall nicht gegeben hat.»