Dresden - Nach dem Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe im November 2019 hat sich im Prozess am Landgericht Dresden überraschend ein weiterer Angeklagter erklärt.
Der 23-Jährige sagte am Dienstag, er sei bei dem Einbruch in das Museum nicht dabei gewesen. Er sei nach der Polizeikontrolle am Abend des 24. November 2019 in Berlin nach Hause gegangen. Beamte hatten das Auto, in dem vier junge Männer saßen, angehalten, ihre Personalien aufgenommen und Einbruchswerkzeug im Kofferraum sichergestellt. Der 23-Jährige folgte dem Beispiel eines 28 Jahre alten Mitangeklagten. Im März hatte dieser über seinen Verteidiger erklären lassen, an der Vorbereitung des Einbruchs zwar beteiligt gewesen zu sein, nach der Polizeikontrolle aber aus dem Projekt ausgestiegen sei.
Sechs Männer aus einer bekannten arabischstämmigen Berliner Großfamilie sind wegen schweren Bandendiebstahls, Brandstiftung und besonders schwerer Brandstiftung angeklagt. Am frühen Morgen des 25. November 2019 sollen sie aus dem Dresdner Museum 21 Schmuckstücke mit insgesamt 4300 Diamanten und Brillanten im Gesamtwert von über 113 Millionen Euro gestohlen und Schäden in Höhe von über einer Million Euro hinterlassen haben. Sie sollen zudem einen Stromkasten in der Altstadt und eines ihrer Fluchtautos in einer Tiefgarage angezündet haben. (mit dpa)