Sachsen verzeichnete während der Corona Jahre eine Steigerung der Angriffe auf Rettungskräfte. Für die Betroffenen hätten die Angriffe auch schwere Folgen.
Insgesamt wurden während der Pandemie 1667 Angriffe auf Rettungskräfte verzeichnet. Im Jahr 2021 stieg die Zahl der Vorfälle im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Viertel an wie aus der Polizeilichen Kriminalstatistik des Innenministeriums hervorgeht.
Im Jahr 2019, vor der Pandemie, wurden 367 Angriffe verzeichnet, während es 2022 bereits 610 waren. Obwohl die meisten Fälle aufgeklärt werden konnten, sank die Aufklärungsquote leicht von 98,6 auf 96,7 Prozent, und die Zahl der Tatverdächtigen stieg von 344 vor vier Jahren auf 579 im letzten Jahr.
Die Rettungsorganisationen selbst führen keine eigene Statistik zu diesem Thema. Ein Sprecher des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) bemerkte, dass sich die Situation für Rettungskräfte weder verschlechtert noch verbessert habe, obwohl die Wahrnehmung des Problems gestiegen sei.
Bei den Johannitern gibt es Sorgen bezüglich möglicher langfristiger psychischer Folgen für die Rettungskräfte, die in seltenen Fällen zu Arbeitsunfähigkeit und Kündigung führen können. Es wird berichtet, dass Beleidigungen, Beschimpfungen, aggressives Verhalten und rücksichtsloses Auftreten an der Tagesordnung sind, während körperliche Übergriffe immer noch die Ausnahme darstellen.
Beide Rettungsorganisationen setzen mittlerweile auf Deeskalationstraining und bieten Unterstützung für ihre Mitarbeiter in Form von Nachsorge an.