Di, 28.11.2023 , 17:20 Uhr

Anhaltend hohe psychische Belastung bei sächsischen Jugendlichen

Dresden - Die psychischen Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen in Sachsen bleiben auf einem besorgniserregend hohen Niveau, wie aus Analysen der Krankenkasse DAK hervorgeht.

Obwohl die Zahl der Neuerkrankungen nach den Jahren der Corona-Pandemie leicht gesunken ist, verzeichnet die Krankenkasse eine Zunahme der Behandlungsfälle im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie. Dies wurde am Dienstag von der DAK mitgeteilt. Im vergangenen Jahr gab es bei jugendlichen Mädchen einen Anstieg von zehn Prozent im Vergleich zu 2019, bei Jungen waren es sieben Prozent mehr. Die Analyse basierte auf Daten von rund 20.200 Kindern und Jugendlichen bis einschließlich 17 Jahren, die bei der DAK in Sachsen versichert sind.

Die Krankenkasse appelliert daher an eine Verbesserung der Vorsorgeuntersuchungen bei Kinderärzten. Christine Enenkel, die Landeschefin der DAK-Gesundheit in Sachsen, betonte: "Die Leiden vieler Kinder und Jugendlicher nehmen zu. Daher müssen wir in der Prävention aktiver werden und psychische Belastungen bei unseren Kindern besser erkennen."

Besonders betroffen sind Mädchen im Alter von 15 bis 17 Jahren, die vermehrt unter Depressionen, Angststörungen und Essstörungen leiden und ärztliche Behandlung benötigen. Die Neuerkrankungsrate für Depressionen stieg im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent an. Im Vergleich zu 2019 gab es sogar einen Anstieg um zwei Drittel.

Um die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Sachsen zu verbessern, diskutieren Expertinnen und Experten der Krankenkassen sowie Fachmediziner gemeinsam mit Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (SPD) am Dienstag in Leipzig. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem Thema Mediensucht und den erforderlichen Maßnahmen zur Prävention. (mit dpa)