Sachsen- Derzeit kommen rund 200 Flüchtlinge aus der Ukraine wöchentlich in Sachsen an. Wie die Landesdirektion bei einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, haben sich bei den Behörden seit Beginn des Ukraine-Krieges im Februar mehr als 56 600 Geflüchtete gemeldet.
Der größte Teil von ihnen ist bei den Landkreisen und den großen kreisfreien Städten untergekommen. Nur etwa 140 hielten sich derzeit vorübergehend in den Aufnahmeeinrichtungen der Landesdirektion auf, hieß es. Flüchtlinge aus der Ukraine erhalten den Angaben zufolge im Regelfall eine Aufenthaltsgenehmigung für zwei Jahre. Sie können sich im Bundesgebiet frei bewegen. Deshalb sei auch nicht bekannt, wie viele von ihnen Sachsen wieder verlassen haben oder auch in die Ukraine zurückgekehrt seien. Sie dürfen einer Erwerbstätigkeit nachgehen, was aber laut Arbeitsagentur oft an noch mangelhaften deutschen Sprachkenntnissen scheitert. Rund 4300 Menschen aus der Ukraine haben seit Ende Februar in Chemnitz eine neue Heimat gefunden. «Die Anmeldezahlen sind leicht schwankend», hieß es. Aktuell meldeten sich wöchentlich durchschnittlich etwa 80 Menschen im Einwohnermeldeamt. Vereinzelt melden sich auch Flüchtlinge aus der Ukraine wieder in ihr Heimatland ab. «Zu den Gründen ist uns nichts bekannt», hieß es bei der Stadt. Der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit zufolge waren im September landesweit etwa 11 700 Menschen aus der Ukraine bei der Agentur oder den Jobcentern arbeitslos gemeldet. Das waren etwa 700 mehr als im August. Von ihnen war laut Regionaldirektion etwa jeder vierte ein Mann, drei Viertel waren Frauen. Jeder Zehnte war unter 25 Jahre alt, etwa drei Viertel seien im Alter zwischen 25 und 55 Jahren. «Das Bildungsniveau der Bevölkerung in der Ukraine ist im internationalen Vergleich vergleichsweise hoch. Zudem verfügen Frauen in der Ukraine über ein höheres Bildungsniveau als Männer», sagte der Sprecher der Regionaldirektion, Frank Vollgold. Das Hauptproblem der Neuankömmlinge seien die meist fehlenden deutschen Sprachkenntnisse. «Die Sprache ist der Schlüssel zur Integration in den Arbeitsmarkt.» Doch erst wenn etwa die Kinderbetreuung gesichert sei, könnten die Mütter oder die Eltern an einem Integrationskurs teilnehmen. (dpa)