Sachsen - Am Mittwoch blieben viele Apotheken in Sachsen aus Protest gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung geschlossen.
Der Sächsische Apothekerverband konnte jedoch keine genaue Anzahl der beteiligten Apotheken nennen. Laut einer Sprecherin des Verbands haben sich jedoch "sehr viele" der 919 Apotheken im Freistaat beteiligt.
Mit dem bundesweiten Protesttag möchten die Apotheken den Druck auf den Bund erhöhen, um höhere Honorare und bessere Arbeitsbedingungen zu erreichen. Die Apotheken sehen sich aufgrund von Lieferengpässen, Personalmangel, Bürokratisierung und langjähriger Unterfinanzierung zunehmend unter Druck. Die Berufsverbände haben daher einen Zehn-Punkte-Forderungskatalog aufgestellt, der unter anderem eine Erhöhung der Honorare für verschreibungspflichtige Arzneimittel von 8,35 Euro auf 12 Euro pro Packung fordert.
Die sächsische Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) würdigte die Arbeit der Apothekerinnen und Apotheker sowie aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Apotheken in Sachsen und betonte ihre Wertschätzung. Sie hob hervor, dass die Apotheken während der Corona-Pandemie als Problemlöser vor Ort eine wichtige Rolle gespielt haben. Gleichzeitig erklärte sie, dass das Apothekenhonorar unabhängig von der Pandemie bereits mit verschiedenen Maßnahmen angehoben wurde.
Köpping ist sich jedoch bewusst, dass einzelne Apotheken, insbesondere in Stadtrandlagen und ländlichen Gebieten, mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Ihr Ministerium plant, diese Probleme gemeinsam mit den Berufsvertretungen der Apothekerinnen und Apotheker künftig anzugehen und zu lösen. (mit dpa)