Sachsen- Der Sächsische Apothekerverband will bestimmte Lockerungen zur Versorgung in Pandemiezeiten behalten.
Dazu gehörten bürokratische Erleichterungen, sagte Vorstandsmitglied Sebastian Michael vor dem Sächsischen Apothekertag. Maßgebend sollte dabei auch sein, dass eine Apotheke wirtschaftlich betrieben werden könne. Die Pharmazeuten hätten gezeigt, dass sie diesen Zustand nicht missbraucht hätten, um Medizin überteuert abzugeben, wie immer befürchtet worden sei. Weniger Bürokratie ist aus Sicht von Michael auch ein Baustein, um die momentan noch flächendeckende Versorgung in Sachsen weiter aufrecht zu erhalten. Es gebe einen langsamen Rückgang bei der Zahl der Betriebe - in Ostdeutschland sei die Lage aber noch nicht so dramatisch wie im Westen. Aktuell gibt es rund 920 Apotheken in Sachsen, im vergangenen Jahr habe es 18 Schließungen gegeben. Die flächendeckende Versorgung sei derzeit gesichert, aber in der Region Bautzen/Görlitz werde es schon dünner. In Folge der Corona-Zeit und Lieferengpässen würden Apotheker eher aufgeben oder versuchten, ihr Geschäft zu verkaufen, berichtete Michael. Wie in vielen anderen Branchen sinke die Tendenz zur Selbstständigkeit, viele junge Menschen ließen sich lieber anstellen. Als eingetragene Kaufleute seien Apotheker darauf angewiesen, dass es wirtschaftlich gut laufe. Laut Michael sind die Studienkapazitäten für Pharmazie viel zu niedrig. Derzeit sei es reell die Hälfte und die Absolventenzahl liege bei etwa 40. Die Stellenbörse der Apothekerkammer weise momentan 193 offene Stellen aus, aber nicht alle freien Stellen würden gemeldet.
Quelle: dpa