Dresden - Das sachsenweite Modellprogramm "Arbeitsmarktmentoren für Geflüchtete" hilft, Betroffene möglichst rasch und nachhaltig in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Viele Herausforderungen wie die Sprachbarrieren, aber auch allgemeines Wissen in der deutschen Arbeitswelt stellen Geflüchtete vor vielen Fragen.
Das sachsenweite Modellprogramm „Arbeitsmarktmentoren für Geflüchtete“ ist im Oktober 2016 gestartet, um Geflüchtete möglichst rasch und nachhaltig in Ausbildung oder Beschäftigung zu bringen. Sachsens Arbeitsminister Martin Dulig äußerte sich dazu: „Vielen Geflüchteten fehlt das Wissen, sich in der deutschen Arbeitswelt zurechtzufinden. Auch sächsischen Arbeitgebern stellen sich im Zusammenhang mit der Ausbildung oder Beschäftigung von Geflüchteten viele Fragen. Genau hier setzen unsere Arbeitsmarktmentoren an.“ Bisher konnte mit 1.358 Geflüchteten eine Integrationsvereinbarung geschlossen werden.
Darin werden die erforderlichen Schritte auf dem Weg zum Ausbildungs- bzw. Arbeitsplatz festgelegt. Genutzt werden dafür bestehende Instrumente wie Sprachkurse oder Qualifizierungsmaßnahmen. Mit Hilfe der Arbeitsmarktmentoren konnten 282 Geflüchtete in Beschäftigung gebracht werden, 122 weitere haben eine Berufsausbildung aufgenommen. „Ein Ausbildungs- oder Arbeitsplatz ist der Schlüssel zur gelungenen Integration“, so Minister Dulig. „Neben der finanziellen Unabhängigkeit wächst auch die Akzeptanz in der Bevölkerung. Gerade der Pflegebranche fehlt Personal
Geflüchtete können eine echte Chance sein, das zeigen Herr Kalaf und seine Kollegen deutlich.“ Im April 2017 betrat Osman Kalaf aus dem Irak das Büro der Pirnaer Arbeitsmarktmentoren. Im Irak hatte der junge Mann eine Ausbildung in der Krankenpflege begonnen, die durch Krieg und Flucht unterbrochen wurde. Nach der Aufnahme ins Projekt konnten die Arbeitsmarktmentoren ihn in das Dresdner AWO Seniorenzentrum vermitteln, wo er seitdem als Pflegehelfer arbeitet und sich auf seine Ausbildung zum staatlich anerkannten Altenpfleger vorbereitet. Dieses gute Beispiel war eine Art Türöffner: Inzwischen arbeiten im Seniorenzentrum ebenfalls ein syrischer und ein afghanischer Pflegehelfer.
Etwa 17.000 Geflüchtete sind in Sachsen arbeitsuchend gemeldet, davon knapp 7.000 arbeitslos. Das SMWA unterstützt den Prozess der Arbeitsmarktintegration, insbesondere mit dem Ende 2016 aufgelegten Modellprogramm „Arbeitsmarktmentoren für Geflüchtete“. Das Programm ist auf drei Jahre angelegt, für die Umsetzung stehen bis 2019 insgesamt 9,8 Mio. Euro zur Verfügung. (Quelle: SMWA)