Dresden - Sven Seifert, Gründungsmitglied und langjähriger Geschäftsführer von arche noVa, ist im Alter von 56 Jahren nach langer Krankheit verstorben. Darüber informierte die international tätige Hilfsorganisation, die sich auf Wasser- und Sanitärversorgung sowie Hygieneaufklärung spezialisiert hat, am Mittwoch.
Mit großer Betroffenheit hat der Verein am Mittwoch den Tod seines Gründungsmitglieds, Geschäftsführers und Auslandsprogrammleiters Sven Seifert bekannt gegeben. Er ist im Alter von 56 Jahren am 18. Juli 2018 nach langer Krankheit verstorben.
Der Verein ist sein Lebenswerk. Unter seiner Führung wurde aus der Vision einer kleinen Gruppe junger Dresdnerinnen und Dresdner eine international anerkannte Organisation für humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit und nicht zuletzt auch eine zivilgesellschaftliche Stimme für Toleranz und Hilfsbereitschaft in Dresden und in Sachsen.
„Sven Seifert führte unseren Verein mit strategischer Weitsicht, mit nie versiegender Energie sowie Willens- und Überzeugungskraft“, sagt Stefan Mertenskötter, Vorstandsvorsitzender von arche noVa. „Er hatte die Fähigkeit, Menschen zu begeistern und auf engagierte und kämpferische Art Dinge, die ihm wichtig waren, zu vertreten. Hinzu kamen sein großer Idealismus, gepaart mit einer realistischen Einschätzung davon, was möglich ist.“
Für den gelernten Schlosser und späteren Wasserbauingenieur war schon zu DDR-Zeiten klar, dass er die Welt sehen und verändern will. Im Jahr 1992 brach Sven Seifert gemeinsam mit fünf Freunden mit einem Hilfstransport in den Nordirak auf. Wenig später gründeten sie arche noVa – Initiative für Menschen in Not e.V. Heute ist arche noVa in 14 Ländern mit mehr als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern tätig.
Standardlösungen akzeptierte Sven Seifert nicht. Humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit mussten für ihn an den jeweiligen Kontext angepasst sein. Lösungen sollten gemeinsam mit den Betroffenen vor Ort und nicht über ihre Köpfe hinweg entwickelt werden. Sven Seifert agierte nach dem Motto „Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht“.
Von scheinbar unüberwindbaren Hindernissen und bürokratischen Hürden ließ er sich nicht abhalten, Hilfe dort zu leisten, wo sie gerade nötig war. Im Jahre 2016 erhielt Sven Seifert für sein Engagement das Bundesverdienstkreuz. Bis kurz vor seinem Tod war er aktiv an wichtigen strategischen Entscheidungen in der Projektarbeit beteiligt. „Sven Seifert hinterlässt eine Lücke, die nicht einfach zu schließen ist“, sagt Stefan Mertenskötter. „Sein Geist wird die Organisation langfristig prägen.“
Kondolenzschreiben können an folgende Adresse gesendet werden:
arche noVa e.V., Weißeritzstr. 3, 01067 Dresden oder an margret.thieme@arche-nova.org
Die Trauerfeier findet am 19. August inHirschstein statt. Von Kranz- und Blumenspenden bittet die Familie von Sven Seifert abzusehen.