Der FC Erzgebirge Aue ist nach Monaten des Höhenfluges hart auf dem Boden der Realität gelandet. Am Samstag bezog das Team von Trainer Pavel Dotchev gegen den TSV 1860 München eine 1:3 (0:2)-Heimniederlage. Stefan Lex (16.) hatte die Gäste vor 10 869 Zuschauern in Führung gebracht, die Albion Vrenezi (36.) ausbaute. Nach der Pause traf erneut Lex (59.) zur Vorentscheidung. Paul-Philipp Besong gelang nach 71 Minuten nur noch der Ehrentreffer. Es war der erste Sieg der Münchner in der Rückrunde der 3. Liga.
Nach dem Derby-Sieg in Zwickau am Dienstag waren die Auer nicht wiederzuerkennen. Vor allem im Defensivverhalten wirkten die Veilchen gedanklich und körperlich alles andere als frisch. Das nutzten die spritzig auftretenden Löwen, hatten bereits in den ersten elf Minuten zwei klare Chancen, die die Außenverteidiger Philipp Steinhardt (5.) und Yannick Deichmann (11.) nicht nutzten. Vor den Augen von Kombinierer-Olympiasieger Eric Frenzel aber waren das keine Warnschüsse für die Auer, die weiter fahrlässig in der Abwehr agierten und dafür folgerichtig bestraft wurden. Auch nach vorn ging in der ersten Halbzeit nichts, der FCE hatte nicht eine nennenswerte Möglichkeit. Das Fehlen des gelbgesperrten Spielgestalters Marvin Stefaniak machte sich deutlich bemerkbar.
Nach der Pause versuchte es Aue mit mehr Druck, doch mehr als einen Freistoß von Dimitrij Nazarov (49.) musste Löwen-Torhüter Marco Hiller zunächst nicht parieren. Im Gegenteil: Aue baute im Spielaufbau wiederholt schwere Fehler ein und lud die Gäste zum Kontern ein. Einer von mehreren führte zum 0:3. Erst der Anschluss von Besong sorgte noch einmal für Spannung. Doch das Aufbäumen - Aue spielte in der Schlussphase mit sechs Angreifern - kam zu spät. (dpa)