Fr, 31.03.2023 , 14:41 Uhr

Auf dem Müllberg: Wie viel Abfall produziert Deutschland wirklich?

Abfall ist ein ständiges und gigantisches Problem in unserer modernen Gesellschaft. Deutschland stellt dabei keine Ausnahme dar. Jedes Jahr produzieren wir Millionen Tonnen Abfall – und das Problem wird immer größer. Aber wie viel Abfall produziert Deutschland wirklich und was können wir tun, um diese Menge zu reduzieren?

Erschreckende Zahlen zum Müll

Laut Umweltbundesamt betrug das ⁠Brutto-Abfallaufkommen⁠ in Deutschland im Jahr 2020 ganze 414 Millionen Tonnen. Das Aufkommen haushaltstypischer Siedlungsabfälle betrug dabei immerhin ganze 46,1 Millionen Tonnen. Im Jahr 2000 waren es dagegen „nur“ 37,6 Millionen Tonnen. Pro Einwohner waren es somit 2000 noch 458 kg, 2020 waren es hingegen schon 554 kg pro Einwohner. Der Großteil des produzierten Abfalls besteht aus Verpackungen, Papier, Glas und organischen Abfällen.

Auch wenn die Recyclingquote in Deutschland vergleichsweise hoch ist, produzieren wir immer noch zu viel Abfall. Immerhin haben wir es in der Hand, die Abfallmenge durch unser Verhalten zu reduzieren.

Maßnahmen, die wir ergreifen müssen

Vermeidet Produkte mit überflüssiger Verpackung oder kauft Waren in Großgebinden statt in kleinen Einheiten. Unverpackt-Läden sind auch online eine gute Adresse. Auch der Kauf von Produkten mit längerer Haltbarkeit trägt dazu bei, weniger Lebensmittelabfälle zu produzieren.

Aber Vorsicht: Auch bei der Mülltrennung gibt es Fallstricke. So dürft ihr beispielsweise Pizzakartons nicht recyceln, wenn sie mit Fett oder Käse verschmutzt sind. Auch Glas und Papier müssen sauber sein, um recycelt werden zu können.

Welche Richtung die Regierung anpeilt

Ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Müllreduktion ist die Etablierung einer Kreislaufwirtschaft. Das bedeutet, dass Produkte und Materialien so lange wie möglich im Kreislauf gehalten werden, anstatt sie nach einmaliger Verwendung wegzuwerfen. Durch die Wiederverwendung und das Recycling von Materialien können Ressourcen eingespart und die Umweltbelastung reduziert werden. Eine Kreislaufwirtschaft ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen und ressourceneffizienten Gesellschaft.

Die deutsche Regierung hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 eine Recyclingquote von 65 Prozent zu erreichen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen nicht nur die Bürgerinnen und Bürger ihren Beitrag leisten, sondern auch die Industrie und die Politik. Die Einführung von umweltfreundlichen Verpackungen und die Förderung von recyclingfähigen Materialien sind nur einige Maßnahmen, die von der Politik ergriffen werden können. Die Industrie muss zudem verstärkt auf Recycling und Wiederverwendung setzen.

Abfallmanagement anderer Länder als positives Beispiel

Es gibt auch Beispiele für erfolgreiche Abfallreduzierung in anderen Ländern. So hat beispielsweise Japan ein effektives Abfallmanagementsystem eingeführt, das auf der Mülltrennung und -reduzierung basiert. In der Stadt Kamikatsu gibt es beispielsweise keine Mülldeponien mehr, da der gesamte Müll getrennt und recycelt wird. Auch in anderen Ländern wie Schweden und den Niederlanden gibt es erfolgreiche Abfallreduktionsprogramme, die als Vorbild für andere Länder dienen können.

Insgesamt ist die Müllproduktion ein globales Problem, das nur durch gemeinsame Anstrengungen von Regierungen, Industrie und Bürgerinnen und Bürgern gelöst werden kann. Wir sollten alle unser Verhalten ändern, um die Menge an produziertem Abfall zu reduzieren und eine nachhaltigere Gesellschaft zu schaffen.