Dresden – Je 15 Minuten Zeit hatten Gunther Emmerlich, Polizeipräsident Horst Kretzschmar, Schauspielerin Antje Trautmann und der Dresdner Soziologe Karl-Siegbert Rehberg, um aus einem für sie prägenden oder diskussionswürdigen Buch vorzulesen. Tichina Vaughn, Gesangssolistin an der Semperoper Dresden, hat den hochkarätig besetzten Abend im Jazzclub Tonne musikalisch untermalt.
Lesen verbindet – so der Titel und das Vorhaben der neuen Veranstaltungsreihe des Dresdner Vereins Atticus. Am Sonntag haben bei der Premiere im Jazzclub Tonne vier bekannte Persönlichkeiten jeweils ein Buch vorgestellt, das sie besonders prägte. Beim Auftakt dabei war unter anderem Sänger Gunther Emmerlich.
Innerhalb von knapp zwei Stunden zeigten die Leser die volle Bandbreite an Literatur. Zum Lebensgefühl einer rebellischen Generation am Ende der DDR las der Polizeipräsident Horst Kretzschmar beispielsweise aus Peter Richters „89/90“. Gunther Emmerlich gab eine Kostprobe seines Buches „Spätlese“ zum Besten.
In Zeiten von Smartphones Tablets und anderer digitaler Medien haben viele schon den Untergang des gedruckten Buches prophezeit. Gibt es eine Zukunft des gedruckten Buches? Darüber haben die Teilnehmer zum Abschluss auf dem Podium gesprochen und sind sich einig.
Die Resonanz zur Auftaktveranstaltung war groß. Immer wieder mussten Stuhlreien aufgefüllt werden. Eine Wiederholung des Leseabends soll es definitiv geben.
Der Verein Atticus hat den Literaturabend organisiert. Neben der Tacheles-Debattenreihe will er damit eine weitere Veranstaltungsreihe etablieren.