So, 21.04.2024 , 10:26 Uhr

Dynamo-Trainer muß gehen - Ulf Kirsten übernimmt

Aus für Anfang: Dynamo trennt sich nach Köln-Pleite vom Trainer

Dresden – Fünf Spiele ohne Sieg, Aufstieg massiv in Gefahr. Fußball-Drittligist Dresden hat sich von Coach Markus Anfang getrennt. Bis zum Saisonende gibt es eine Interimslösung mit einem Ex-Nationalspieler.

Wochenlang stärkte die Führung von Dynamo Dresden Trainer Markus Anfang den Rücken, mit der Niederlage gegen Viktoria Köln war das Maß voll. Der Fußball-Drittligist trennte sich am Samstagabend wenige Stunden nach dem 0:2 gegen die Rheinländer von seinem Coach, bis zum Saisonende betreuen Co-Trainer Heiko Scholz, U19-Trainer Willi Weiße und Dynamo-Ikone Ulf Kirsten die verunsicherte Mannschaft.

Die Niederlage gegen Köln war bereits das fünfte sieglose Spiel nacheinander, Aufstiegsfavorit Dresden kann schon am Sonntag von Relegationsplatz drei verdrängt werden. Noch nach der Winterpause hatte Dynamo als Zweiter zehn Punkte Vorsprung auf Rang drei.

«Die Entscheidung ist uns alles andere als leichtgefallen. Wir haben uns bei der Verpflichtung von Markus Anfang auf ein gemeinsames Ziel festgelegt, welches wir weiterhin fest im Auge haben», sagte Geschäftsführer David Fischer. «Allerdings sind wir zu der Erkenntnis gekommen, dass sich die Qualität der Mannschaft im Saisonverlauf zunehmend seltener gezeigt hat und die gewünschten Ergebnisse ausgeblieben sind.»

Anfang war im Sommer 2022 in Dresden mit dem Ziel Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga angetreten. Dieses sollte spätestens in dieser Saison erreicht werden. Souverän waren die Leistungen der Mannschaft nie, doch die Ausbeute stimmte bis zum Jahreswechsel. Dann folgte ein beispielloser Absturz, der Anfang März mit der Trennung von Sportchef Ralf Becker seinen vorläufigen Tiefpunkt erreicht hatte.

Die Bosse sprachen Anfang klar das Vertrauen aus, doch diesem gelang die sportliche Wende schlicht nicht. Dabei hatte Fischer erst vor anderthalb Wochen davon gesprochen, dass man bei der Zusammenarbeit mit dem Trainer Geduld haben werde. «Es gibt genügend Beispiele in unserer Vergangenheit, dass ein Trainerwechsel zu früh vorgenommen wurde. Zum Beispiel bei Uwe Neuhaus», sagte Fischer. Neuhaus hatte Dresden von der 3. Liga in die 2. Bundesliga und dort zweimal zum Klassenerhalt geführt. Nach nur zwei Spieltagen der Saison 2018/19 und dem Aus im DFB-Pokal wurde der 64-Jährige freigestellt.

Dasselbe Schicksal ereilte nun auch Anfang. Bereits am Sonntag kann Preußen Münster Dresden von Platz drei verdrängen. Zudem ist es für den zwei Punkte schlechteren 1. FC Saarbrücken ebenfalls aus eigener Kraft möglich, Dynamo noch zu überholen, da die Saarländer noch ein Spiel weniger absolviert haben.

(Tom Bachmann, dpa)