Fürstenfeldbruck - Der TV Hüttenberg gewann am Ende verdient. Die Dresdner wachten etwas zu spät auf bzw. rannten lange dem Vorsprung des TV aus Halbzeit eins hinterher. Eine Minute vor dem Schlusspfiff gelang dem TV der entscheidende Treffer zum 28:25 durch Markus Stegefelt. Ohne den Halbrechten Gabor Pulay trat der HC Elbflorenz am Samstag im DHB-Pokal in Fürstenfeldbruck gegen den TV Hüttenberg an. Er war noch genauso verletzt wie der Halblinke Marc Pechstein.
Als Norman Flödl vom Kreis für den HC zum 1:1 traf, war das quasi der richtige Beginn der Wettkampfsaison 2018/2019 für die Sachsen. Dabei traf man im DHB-Pokal mit dem TV Hüttenberg gleich auf einen ganz schweren Gegner. Dass der Erstligaabsteiger nach der 1. Halbzeit klar mit 16:11 führte, hatte der TV der Anfangsviertelstunde der Dresdner zu verdanken und ihrem Neuzugang im Tor Nikolai Weber. Der sehr erfahrene Erstligakeeper parierte immer wieder auch beste Torchancen des HC. Trainer Christian Pöhler beschrieb aber auch das „fehlende Matchglück“ nicht nur in dieser Phase. So traf z. B. Julius Dierberg in der Anfangsphase gleich zweimal den Innenpfosten und der Ball sprang wieder aus dem Tor.
Auf der anderen Seite konnten die Hüttenberger in der 1. Halbzeit eine Wurfeffektivität von über 80 Prozent für sich verbuchen. Auch wenn sich der HC ab der 20. Minuten etwas stabilisieren konnten, verpassten er es doch das Spiel in Richtung Pause etwas enger zu gestalten. Auch aus zwei Überzahlsituationen konnten die Dresdner keinerlei Vorteil erzielen. Die Mittelhessen machten dies ihrerseits besser.
Den ersten Treffer in der 2. Halbzeit erzielten wie schon in der 1. Halbzeit die Hüttenberger. Torschützte war der Dreh- und Angelpunkt des TV-Spiels Spielmacher Tomas Sklenak. In der Folge konnte sich kein Team einen weiteren Vorteil verschaffen, die Dresdner schafften es nicht auf Schlagdistanz zu kommen und der TV konnte sich nicht weiter absetzten. So stand es in der 40. Minute 20:15 für die Mittelhessen. Auch in der 45. Minuten war das Team vom bundesligarefahrenen Trainer Emir Kurtagic noch mit 23:18 in Front. Als der Erstligaabsteiger und Mitmeisterschaftsfavorit der 2. Liga zu Beginn der 51. Minute mit 27:21 führte, schien das Spiel fast schon entschieden.
Allerdings gaben sich die Dresdner noch nicht auf und begannen nach und nach den Vorsprung des TV zu bearbeiten. Zunächst verkürzte man auf 27:22 und konnte dann endlich eine Überzahl auch einmal richtig nutzen. Nach zwei siebenmeterreifen Fouls erzielte Julius Dierberg innerhalb einer Minute das 27:23 und 27:24 vom Siebenmeterpunkt. Die Hüttenberger wirkten jetzt erstmals etwas verunsichert. Noch mehr als die Dresdner – auf dem Feld mittlerweile mit dem 7. Feldspieler agierend – durch erneut Julius Dierberg das 27:25 erzielten. Da waren noch 2:30 Minuten zu spielen. Weil sein Team seit mehr als 8 Minuten nicht getroffen hatte, nahm TV-Trainer Kurtagic 90 Sekunden vor Spielende die Auszeit. Eine Minute vor dem Schlusspfiff gelang dem TV dann der entscheidende Treffer zum 28:25 durch Markus Stegefelt. Dabei hatten die Hüttenberger das schon oben beschriebene Matchglück was dem HC an diesem Tag etwas fehlte, denn der Wurf aus dem linken Rückraum streifte den HC-Block und trudelte dann unhaltbar ins Tor. Beide Teams trafen in der Folge noch einmal (29:26).
Fazit: Natürlich gewann der TV Hüttenberg am Ende verdient. Die Dresdner wachten etwas zu spät auf bzw. rannten lange dem Vorsprung des TV aus Halbzeit eins hinterher. Die Hüttenberger hatten an diesem Tag klare Vorteile auf der Torhüterposition. Auf Seiten der Sachsen stach Julius Dierberg mit seinen 11/6 Treffern etwas heraus. Den Dresdnern muss man an diesem Tag großen Kampfgeist bescheinigen. Außerdem agierte man mit dem Erstligaabsteiger ab der 20 Minute auf Augenhöhe. Das Spiel war sein sehr guter Test für das erste Ligaspiel in Coburg.
Spielmacher Arseniy Buschmann sagte nach dem Spiel: „Wir sind nicht gut in die Partie gestartet und haben im Angriff wie in der Abwehr zu fehlerhaft gespielt.
Hüttenberg wusste das sofort zu bestrafen. In der 2. Halbzeit standen wir besser in der Abwehr und konnten dann Tor um Tor verkürzen. Leider hat es am Ende nicht für mehr gereicht.“
Trainer Christian Pöhler nach der Partie: „Natürlich war Nicolai Weber beim TV heute der entscheidende Mann. Das Torhüterduell ging klar an Hüttenberg. Mit unserer Abwehr war ich in Teilen zufrieden. Die ein oder andere Eins gegen Eins Situation hätten wir sicher besser verteidigen können. Man merkt dem TV die Qualität natürlich vor allem in der Spielkontrolle an. Vor allem Spielmacher Tomas Sklenak hat in den entscheidenden Situationen oft Antworten parat und heute ein sehr ordentliches Spiel gemacht. Wir haben uns teuer verkauft und wissen jetzt woran wir sind.“
Text: Wolfram Wegehaupt