Dresden - Im Dresdner Zwinger enden die archäologischen Ausgrabungen. Die Funde waren unerwartet. Sachsen Fernsehen war vor Ort.
Seit Anfang März 2021 laufen im Dresdner Zwinger umfangreiche Sanierungsarbeiten, begleitet werden diese von archäologischen Ausgrabungen des Landesamts für Archäologie Sachsen (LFA). Auf einer untersuchten Fläche von 14.000 m2 und in einer Tiefe von bis zu 3,50 m legte das Team um den Bauhistoriker und Archäologen Dr. Hartmut Olbricht zahlreiche Fundstücke frei.
Aus wissenschaftlicher Sicht zeigte man sich vor allem von Überresten der Gartenanlagen des 16-18 Jh. begeistert. Hieraus lässt sich das Hofleben dieser Zeit rekonstruieren. Zeitlich reichen die Funde über die Barockzeit bis ins 15. Jh. zurück. Neben Perlen, Manschettenknöpfen und Musketenkugeln zählten vor allem die Reste der originalen Zwingerskulpturen zu den wertvollsten Einzelfunden. Im 20. Jahrhundert wurden die alten Figuren durch den Dresdner Architekten Hubert Georg Ermisch ersetzt. Kleingehackt, recycelte er die mystischen Figuren z. B. Satyrn Köpfe einfach als Packlage für den Zwingerhof. Jetzt werden die verschollen geglaubten Originalfiguren als Vorlagen für neue Skulpturen in den Zwinger Bauhütten fungieren. Die Überreste der Gartenanlagen werden im Laufe der Sanierungsarbeiten einfach wieder zugeschüttet. In der Landeshauptstadt verbleiben die vielfältigen Einzelfunde und werden im Landesamt für Archäologie weiteren Forschungen unterzogen. Großes Ziel ist eine umfangreiche Publikation über die Zwingerforschung der vergangenen zwanzig Jahre. Übrigens: Alle Fundstücke sind im Besitz des Freistaats Sachsen. Interessierte können also jederzeit Einsicht nehmen.
Nach rund drei Jahren enden die Ausgrabungen im Zwinger Ende März. Damit ist auch Dresden weitestgehend archäologisch erforscht. In seinem nächsten Projekt würde sich Grabungsleiter Dr. Hartmut Olbricht gerne mal in oder besser gesagt unter Schloss Moritzburg genauer umschauen. Die Sanierungsarbeiten am und um das Zwingerschloss werden wohl noch bis Ende des Jahres andauern. Eine vollumfängliche Öffnung der Anlage ist für Anfang 2025 angedacht.