Do, 24.05.2018 , 11:06 Uhr

Ausnahmezustand in Löbtau durch Fliegerbombe Tag 3 - Ticker

Dresden - Für Anwohner und Einsatzkräfte in der Friedrichstadt und in Löbtau wurde die Beseitigung der Fliegerbombe an der Löbtauer Straße zur Geduldsprobe. Nach der teilweisen Detonation Mittwochnacht gegen 23:18 Uhr herrschte großes Warten, bis das Geschoss britischer Bauart endlich abgekühlt war.

17:58 Uhr: ÖPNV normalisiert sich langsam

Nach der schrittweisen Freigabe verkehrt seit 17:30 Uhr auch der Dresdner Nahverkehr wieder auf seinen angestammten Strecken. Lediglich die Straßenbahnlinie 6 muss weiterhin umgeleitet. Auf der Löbtauer Straße müssen in Höhe des Fundortes zunächst die Betonteile, die als Splitterschutz aufgebaut wurden, entfernt werden. Anschließend sind die Fahrleitungsanlagen und das Gleis auf mögliche Schäden zu prüfen. Die Linie 6 wird voraussichtlich noch bis zum Freitagmorgen ab Löbtauer Straße wie die Linie 2 nach Wölfnitz verkehren. Nach rund zwei Stunden sollten alle Verspätungen im Linienverkehr der Dresdner Verkehrsbetriebe abgebaut und die Wagen wieder im Standardfahrplan unterwegs sein. Für die Evakuierung der Dresdner und deren Rückkehr in ihre Wohngebiete stellten die Verkehrsbetriebe 17 Sonderbusse und zwei Straßenbahnen bereit. Während der Bombenentschärfung waren insgesamt rund 150 DVB-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusätzlich im Einsatz. Viele schoben Überstunden und boten sich für freiwillige Dienste an, berichtet DVB AG-Pressesprecher Falk Lösch.

17:03 Uhr: Verkehr auf der Kesselsdorfer Straße fließt wieder

16:39 Uhr: Bombe entschärft

Die Fliegerbombe ist entschärft. Die Evakuierungen werden unverzüglich wieder aufgehoben, berichtet der Pressesprecher der Polizei Dresden, Thomas Geithner.

15:46 Uhr: Situation weiterhin ungewiss

Der Sprengmeister Holger Klemig wird in wenigen Minuten die Situation neu abschätzen. Über die Bombe hatten die Einsatzkräfte Dämmmaterial gelegt, welches sich nach der Teildetonation entzündet hatte. Die Einsatzkräfte hatten Löschversuche unternommen. Im Anschluss versuchte ein Bagger die Papierschichten von der Bombe zu entfernen, um dem Einsatzteam so einen Blick auf das Kriegsrelikt zu gewährleisten. Unter der obersten abgetragenen Dämmmaterialschicht glimmte weiterhin eine Schicht Papier. Dieser Sachverhalt konnte von den Einsatzkräften nicht berechnet werden, veränderte den Einsatz aber nicht wesentlich. Der kleine Brand konnte innerhalb weniger Minuten durch einen Löschroboter zum Erliegen gebracht werden. Sobald das Bewässern der feuerzüngelnden Dämmschicht abgeschlossen ist, werden die Einsatzkräfte eine finale Abschätzung abgeben.

14:05 Uhr: Löscharbeiten dauern mindestens noch bis 14:45 Uhr

Die Löscharbeiten mit dem Roboter dauern mindestens noch bis 14:45 Uhr an. Dann werden die Experten die Lage neu beurteilen und eventuell mit dem Freiräumen der Bombe beginnen. Um den Einsatz zu unterstützen wurde der Löschroboter extra aus Leipzig herbeigebracht. 

13:10 Uhr: Bombe noch zu heiß

"Unser Sprengmeister hat sich zwischenzeitlich zur Bombe begeben, um eine erste Einschätzung vorzunehmen. Diese ist noch zu heiß, so dass die Lösch- bzw Kühlarbeiten fortgesetzt werden.", twitterte die Polizei Sachsen.

13:00 Uhr: Flughafenverkehr bleibt bis 18 Uhr eingestellt

Die Deutsche Flugsicherung hat das Verbot von Starts und Landungen auf 18 Uhr ausgeweitet. Der Dresdner Airport bleibt deshalb weiterhin gesperrt. Wir halten Sie auf dem neuesten Stand.

12:53 Uhr: Löscharbeiten schreiten voran

12:27 Uhr: Weitere Änderungen bei der DVB

Die Linie 2 wird aktuell zwischen Amalie-Dietrich-Platz und Bf Mitte über Malterstraße, Pennricher Straße, Leutewitz, sowie Hamburger Straße umgeleitet. Auch die Linie 7 ist betroffen. Hier erfolgt eine Umfahrung zwischen Malterstraße und S-Bf. Freiberger Str über Pennricher Straße, Leutewitz, Hamburger Straße und Bahnhof Mitte.

12:12 Uhr: Verzögerungen bei Abfallentsorgung

Die Sammelstelle für Altpapier und Gelbe Tonne/Gelben Sack liegt im Sperrgebiet rund um den Fundort der Fliegerbombe in Löbtau und ist momentan geschlossen. Deshalb verzögert sich die Leerung der städtischen Blauen Tonne und der Wertstoffcontainer für Altpapier in den Ortsamtsbereichen Altstadt, Plauen und Cotta sowie in Cossebaude und Gompitz. Betroffen ist auch die Leerung der Restabfallbehälter, Bio-Abfälle und der Gelben Tonne/Gelber Sack im Sperrbereich selbst. In den übrigen Stadtgebieten sind ebenfalls Verzögerungen bei der Leerung der Altpapierbehälter und Wertstoffcontainer möglich. Das Papier kann nicht in der Sammelstelle abgegeben werden, sondern es muss eine Ausweich-Sammelstelle angefahren werden. Die Nachleerungen werden sich verschieben. Der Wertstoffhof Altonaer Straße ist ebenfalls bis auf weiteres geschlossen.

11:55 Uhr: Grenze des zumutbaren langsam ausgereizt

"Die Grenze des zumutbaren ist langsam ausgereizt", erklärte Polizeisprecher Thomas Geithner. Deswegen soll die Beseitigung der Gefahr noch am heutigen Donnerstag abgeschlossen werden.
Zur Zeit ist ein Löschroboter am Fundort im Einsatz. Die Feuerwehr will damit das Abkühlen der Fliegerbombe beschleunigen. Im Anschluss soll ein gepanzertes Fahrzeug dem Kampfmittelbeseitigungsdienst eine Annäherung an die Bombe ermöglichen. Vor Ort wollen die Einsatzkräfte die Lage neu bewerten.

11:43 Uhr: Keine Angst vor Plünderern

Unter den Evakuierten Bewohnern des Sperrbereiches breitet sich Angst. Viele Befürchten, Opfer eines Raubdiebstahles zu werden, da die Häuser nun leer stehen. Die Polizei versicherte in dem Zusammenhang, dass nichts derartiges zu Befürchten ist. Die Evakuierungszone wird weiterhin strengstens bewacht, sodass keine Personen in die Zone gelangen. Thomas Geithner verriet dazu im Interview: "Dieser Bereich war noch nie so gut bewacht, wie jetzt."

11:34 Uhr: Polizei zeigt Bereitschaft mehr Risiko zu gehen

Da es noch Tage dauern kann, bis sich die Bombe vollständig abgekühlt hat, um weitere Maßnahmen einzuleiten, will die Polizei mehr Risiko eingehen. Weiterhin sind keine Informationen bekannt, wie viel Restsprengstoff noch in der Bombe ist. Daher kann es zu einer weiteren Detonation kommen. Nun soll abgewägt werden, zwischen dem Risiko und der Beendigung des Einsatzes. Bei der Evakuierung wurden mehr als 9.000 Menschen aus der Gefahrenzone gebracht, so viele, wie noch nie bei einem Einsatz in Dresden.

11:27 Uhr:  ÖPNV weiterhin eingeschränkt

Die Sperrungen im Bereich der Fliegerbombe in Löbtau und Friedrichstadt führen am Donnerstagmorgen zu einem Verkehrschaos bei den Dresdner Verkehrsbetrieben. Vor allem an der Rudolf-Renner-Straße und in Altcotta standen Busse und Bahnen hoffnungslos im Stau, heißt es seitens der DVB. Die Linie 2 wurde deshalb bereits seit den frühen Morgenstunden im Westen auf den Endpunkt Leutwitz verkürzt. Die "7" sollte über Cotta und Gorbitz die Verbindung von und nach Pennrich sichern, musste aber ab 9:00 Uhr geteilt werden. Es standen einfach zu viele Wagen im Stau, die auf dem Streckenteil nach Weixdorf fehlten. Die Linie 1 verkehrt weiterhin zur Waltherstraße, die „6“ nach Plauen und die „12“ zur Messe. 

Die aktuellen Umleitungen in der Übersicht:

Linie 1:                 Prohlis – Zwinglistraße – Postplatz – Bhf. Mitte - Waltherstraße

Linie 2:                 Kleinzschachwitz – Zwinglistraße – Postplatz – Bhf. Mitte – Leutewitz

Linie 6:                 Niedersedlitz – Bhf. Neustadt – Freiberger Straße – Hbf – Plauen

Linie 7:                 Pennrich – Hebbelplatz - R.-Renner-Straße – Kesselsdorfer Straße – Pennrich

                               Weixdorf – Albertplatz – Sachsenallee – Hbf – Bhf. Mitte - Leutewitz

Linie 12:               Striesen – Fetscherplatz – Postplatz – Bhf. Mitte – Messe Dresden

Linie 61:               Weißig/Fernsehturm – Schillerplatz – Wasaplatz – Südvorstadt

Linie 63:               Pillnitz – Schillerplatz – Wasaplatz – Altplauen – Mohorner Straße

Linie 90:               Gompitz – Pesterwitz – Dölzschener Straße – Mohorner Straße

11:20 Uhr: Polizei informiert über weiteres Vorgehen

Die Polizei will um 11:30 Uhr genauer über die aktuelle Einsatzlage informieren. Wir berichten live auf unserer Facebookseite.

09:00 Uhr: In Dresden-Löbtau herrscht weiter Ausnahmezustand

Der Evakuierungsbereich bleibt weiterhin bestehen. Große Teile des Dresdner Westen, wie die Reisewitzer Straße, wirken am Dienstagmorgen leer und verwaist. Der Luftverkehr am Dresdner Flughafen bleibt weiterhin eingestellt. Passagiere werden gebeten, sich an die jeweiligen Airlines zu wenden und nach Ausweichmöglichkeiten zu fragen. Bereits am Mittwoch sind mehr als zwei Dutzend Starts- und Landungen am Airport ausgefallen. Die Polizei kreist mit Hubschraubern über dem Sperrgebiet, um sich einen Überblick über den Zustand der Bombe zu machen. Weiterhin ist unklar, welche Gefahr von dem Kriegsrelikt ausgeht.

Die Vergangenen beiden Tage im Überblick:

Das Geschehen rund um die Fliegerbombe an der Löbtauer Straße haben wir seit Mittwoch intensiv begleitet.

Hier geht's zum Ticker der vergangenen beiden Tage:

Fliegerbombe in Löbtau und Friedrichstadt entdeckt.