Sachsen - Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Sachsen hat zum Internationalen Tag der Pflege auf das Risiko steigender Altersarmut aufgrund zunehmender Eigenanteile bei Pflegekosten hingewiesen.
In Sachsen, wo etwa 48.000 Menschen in stationären Pflegeeinrichtungen leben, ist der durchschnittliche monatliche Eigenanteil zu Jahresbeginn auf etwa 2.380 Euro gestiegen. Dieser Betrag liegt zwar unter dem Bundesdurchschnitt, ist jedoch mit dem durchschnittlichen Renteneinkommen von 1.320 Euro für Frauen und 1.582 Euro für Männer kaum zu bewältigen. Die Pflegeversicherung deckt nicht mehr die gesamten Kosten ab, was viele in die Sozialhilfe drängt. Zusätzlich führen Kostensteigerungen im ambulanten Bereich dazu, dass Senioren aus finanziellen Gründen auf notwendige Leistungen verzichten, was die Unterversorgung verschärft.
Die Ursache für die Kostensteigerungen liegt unter anderem in der seit September 2022 bestehenden Verpflichtung für Pflegedienste, tarifliche oder vergleichbare Löhne zu zahlen. Das sächsische Sozialministerium versucht, mit Zuschüssen zu den Eigenanteilen gegenzusteuern und hat die seit Anfang 2022 geltenden Leistungszuschläge der Pflegeversicherung dieses Jahr nochmals erhöht.