Leipzig – Die Vereinigte Leipziger Wohnungsgenossenschaft saniert bis voraussichtlich Juni 2018 das Riemann Quartier in Leipzig Gohlis. Nach circa zehn Jahren ist es das erste große Sanierungsprojekt der VLW und soll auch nicht das Letzte bleiben.
Das Grundstück ist tief mit der Wohnungsgenossenschaft verwurzelt. Schon in den 20er Jahren kaufte die Genossenschaft das Areal und baute dort. Das Gebäude im Riemann Quartier steht nun schon seit fast 10 Jahren leer und der Vorstand der VLW Wolf-Rüdiger Kliebes ist sehr froh darüber, dass es nun saniert werden kann und neue Wohnungen entstehen werden.
Die VLW besitzt zudem eine ganze Reihe unsanierter Objekte, die darauf warten in neuem Glanz zu erstrahlen. Für die Wohnungsgenossenschaft ist es das erste Projekt diesen Umfangs seit nunmehr zehn Jahren.
Der Name des Quartiers geht auf den Architekten Fritz Riemann zurück, der bereits in den 20er Jahren der Haus und Hof Architekt der Wohnungsgenossenschaft war. Viele der Bestände gehen auf ihn zurück. Dazu gehört auch das Objekt in der Renkwitzstraße, Ecke Krokerstraße. Aber auch acht weitere Gebäude rund um die Renkwitzstraße und Coppistraße gehören zum Bestand der VLW, was diese dazu bewegte das Areal in „Riemann Quartier“ zu benennen.
Einer der zuständigen Architekten ist Olav Hörl von Weiss&Volkmann Architekten. Für ihn sind besonders die Herausforderungen einer Altbau-Sanierung spannend, weil man vorher nicht wisse, welche Dinge man im Prozess der Sanierung entdecke. Beispielsweise kamen nach Ablösung der Tapeten historische Ausmalungen zum Vorschein, wie Schablonierungen und andere Ornamente. Dieses Geheimnisvolle zieht sich durch die gesamte Konstruktion. Außerdem begeistert den Architekten auch die Liebe zum Detail, die schon Fritz Riemann in seinen Bau einfließen ließ. Diese könne man an jeder Ecke entdecken und das mache Spaß.
Die Architekten sowie die VLW möchten möglichst viel des originalen Baus erhalten. Der Denkmalschutz hat ebenso die Anforderung gestellt, dass die Außenfassade des Gebäudes nach historischem Vorbild erhalten bleibt. Somit wird die komplette Fassade, aber auch das Dach und die Fenster am historischen Erscheinungsbild orientiert. Die Fenster werden durch neue ersetzt, die dem Original im Aussehen entsprechen. Der Putz wird abgeschlagen und in historischer Fassung erstellt. Die Eingangsportale werden gereinigt und überarbeitet und auch die Putzoberfläche wir der originalen entsprechen.
Der Innenbereich orientiert sich auch am Original, allerdings werden dort moderne Wohnansprüche berücksichtigt, die teilweise nicht der Historie entsprechen. Trotzdem werden möglichst alle alten Türen erhalten und auch die Treppenhäuser werden in der alten Fassung wiederhergestellt. Die alten Fußböden werden aufgearbeitet wo es geht und teilweise durch neue Dielen aufgefüllt, sodass der Raumanspruch ungefähr dem damaligen Bild entspricht, allerdings mit neuer Technik.
Fertiggestellt soll das erste Gebäude des Riemann Quartiers dann bereits im Juni 2018 sein.