Bautzen - Am 9. Juli, lädt das Museum Bautzen um 15 Uhr zu einer speziellen Führung durch die Abteilung "Stadt" seiner Dauerausstellung ein.
Die Themenführung wird von Diplom-Museologe Hagen Schulz geleitet und widmet sich der wechselvollen Kirchengeschichte von Bautzen, die im späten 10. Jahrhundert begann. Im Mittelpunkt steht die Ausbreitung des Glaubens und insbesondere die Geschichte des Franziskanerklosters in Bautzen. Darüber hinaus werden die Auswirkungen der Reformation sowie die Wiedererrichtung des Bistums Meißen mit Sitz in Bautzen im Jahr 1921 behandelt.
Der christliche Glaube gelangte mit den Kriegszügen gegen die Slawen im 10. Jahrhundert in die Region um Bautzen. Der erste Gottesdienst fand vermutlich auf der Ortenburg statt, um die Burgbesatzung zu versorgen. Um das Jahr 1000 entstand die erste Pfarrkirche in Bautzen an der Stelle des heutigen Domes St. Petri und befand sich im Missionsgebiet der Bischöfe von Meißen. Mit der Gründung eines Kollegiatstifts im Jahr 1221 entwickelte sich die Pfarrkirche zur Hauptkirche für das Umland von Bautzen. Eine weitere bedeutende Entwicklung im Kirchenwesen war die Gründung des Franziskanerklosters um 1240.
Mit der Reformation im Jahr 1523/24, als der Stadtrat und große Teile der Bevölkerung sich zur lutherischen Lehre bekannten, begann eine neue Ära. Seitdem nutzen Protestanten und Katholiken den Dom St. Petri gemeinsam für ihre Gottesdienste und liturgischen Feiern. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden weitere wichtige Meilensteine in der Kirchengeschichte Bautzens gesetzt, wie die Wiedererrichtung des alten Bistums Meißen mit Sitz in Bautzen und der Bau des Klarissenklosters im östlichen Teil der Stadt.