Dresden - Der Finaltag der Techniker Beach Tour Dresden bot einen spannenden und hochklassigen Abschluss der drei Turniertage auf dem Altmarkt. Wie auch zu den Endspielen waren die Tribünen der comdirect Arena auch bei den heißesten Temperaturen vollbesetzt und insgesamt verfolgten 28.000 Zuschauer das sportliche Geschehen zwischen Kreuz- und Frauenkirche.
Es war das Turnier der Überraschungen, bei dem viele favorisierte Teams wie das WM-Team Kim Behrens/Cinja Tillmann (OSC Baden-Württemberg/Team 48 Hildesheim) oder Paul Becker/Jonas Schröder (Deutsche Energie beach-Team/United Volleys) bereits im Viertelfinale scheiterten. Die Titel im Elbflorenz holten sich Lars Lückemeier/Sven Winter (SV Fellbach/DJK TuSA 06 Düsseldorf) und Sabrina Karnbaum/Natascha Niemczyk (TV Dingolfing). Aber auch die zweitplatzierten Teams Manuel Harms/Richard Peemüller (SV Fellbach) und die Overländer-Zwillinge Lena und Sarah (TV Voerde) konnten sich über die beste Platzierung ihrer Karrieren freuen.
Für die schnellsten Aufschläge der Finalspiele wurden Sabrina Karnbaum mit 66 km/h und Manuel Harms mit 87,1 km/h ausgezeichnet und von der comdirect bank mit jeweils 500 Euro prämiert. Im Männerfinale standen sich das Interimsduo Lars Lückemeier/Sven Winter und das Überraschungsteam des Turniers Manuel Harms und der gebürtige Dresdener Richard Peemüller gegenüber. Winter musste auf seinen etatmäßigen Partner Alexander Walkenhorst wegen einer Handgelenksverletzung verzichten und sich erstmals selbst als Blockspieler beweisen. Harms/Peemüller waren erst als Nachrücker in das Hauptfeld der Techniker Beach Tour Dresden gekommen. Im Finale zeigten dann beide Teams, dass sie mehr als verdient dort standen. Es entwickelte sich ein enges Match bei dem der erste Durchgang in der Verlängerung mit 25:23 hauchdünn an Harms/Peemüller ging. Doch dann konnten Lückemeier/Winter das Heft des Handels übernehmen. Sie gingen im zweiten Satz schnell in Führung und bauten diese souverän bis zum 21:12 aus. Diesen Schwung nahmen sie dann auch mit in den dritten Satz und konnten sich über ihre ersten Titel auf der Techniker Beach Tour freuen. Lückemeier stand zuvor zwei Mal im Finale und Winter insgesamt drei Mal. „Es ist überragend, was die Techniker Beach Tour jedes Wochenende auf die Beine stellt. Daher vielen Dank an die Organisatoren, Helfer und das tolle Publikum“, sagte Winter und führte dann weiter aus: „Lars ist ein super talentierter Spieler, es war unglaublich wie viele Bälle er hinten rausgekratzt hat. Wir haben den schlechten Start in den ersten Satz gut verdaut, sind dann gut zurückgekommen und haben dann einfach weitergespielt. Ich habe auch meine Liebe für das Blocken entdeckt, denn wenn man hinten in der Abwehr rumfliegt, freut mach sich wenn man einen Ball bekommt, hat aber noch keinen Punkt gemacht. Dann muss man aufstehen mit Mach 1000 zum Netz rennen und ihn einkacheln. Beim Block springt man hoch und dann zack Punkt, das ist viel einfacher“, freute sich Winter. „Der Turniersieg bedeutet mit sehr viel, ich wollte es unbedingt“, sagte Lückemeier, der ansonsten noch etwas sprachlos vom Erfolg war. Doch er fand noch lobende Worte für die Harms/Peemüller: „Was die beiden geleistet haben ist einfach überragend. Sie haben ein mega gutes Turnier gespielt.“ Durch den zweiten Platz und die gesamt 170 Ranglistenpunkte werden sie bei den nächsten Turnieren nicht mehr auf einen Nachrückerplatz hoffen müssen. Den dritten Platz und damit den dritten Podiumsplatz in dieser Saison sicherten sich die PoniewazZwillinge Bennet und David (FC Schüttorf). Sie gewannen das kleine Finale gegen Matti Binder/Eric Stadie (VCO Berlin/Berliner VV) in zwei Sätzen. Während sie den ersten Durchgang souverän gestalten konnten, war der zweite Satz ein hartes Stück Arbeit. Aber der kämpferische Einsatz wurde am Ende gegen das Interimsduo Binder/Stadie belohnt.
Im Frauenfinale trafen Sabrina Karnbaum/Natascha Niemczyk auf die Overländer-Zwillinge Lena und Sarah, die zum ersten Mal in ihrer Karriere in einem Finale der Techniker Beach Tour standen. Das merkte man im ersten Satz nicht, denn es war ein Finale auf Augenhöhe gegen die erfahreneren Karnbaum/Niemczyk, die aber wohl genau deshalb ihre Chance in der Verlängerung des ersten Satzes nutzen konnten um mit 24:22 zu gewinnen. Danach war die Gegenwehr der Overländers scheinbar gebrochen und das bayerische Duo spielte sich fehlerfrei und souverän zu ersten Goldmedaille seit dem Turnier in Binz 2016. „Die Freude ist jetzt unglaublich groß. Wir sind schlecht ins Turnier gestartet und haben uns von Spiel zu Spiel unglaublich gesteigert. Toll, dass wir uns am Ende mit dem Titel belohnen konnten“, sagte Karnbaum. Niemczyk ergänzte: „Es waren viele anstrengende Spiele, insbesondere bei der Hitze. Da mussten wir für das Finale nochmal alles reinlegen. Auch wenn der zweite Satz etwas deutlich ausfiel, haben es uns die Overländer-Twins nicht leicht gemacht.“ Über ihre Medaille in der Saison konnten sich auch dir drittplatzierten Anna Behlen/Anne Krohn freuen. Sie gewannen das kleine Finale gegen Leonie Klinke/Lisa-Sophie Kotzan (MTV Stuttgart/VCO Berlin) in drei Sätzen. „Wir haben schon im ersten Satz gut gespielt, hatten dann aber wieder eine blöde Phase“, sagte Behlen. „Ich habe einfach mal kurz aufgehört Volleyball zu spielen, aber so ist es ziemlich cool,
dass wir noch gewonnen haben“, sagte Krohn selbstkritisch, In sechs Wochen wird das nächste Turnier der Techniker Beach Tour in St. Peter-Ording (26.-28.7.)
ausgetragen. Nach den vier Stadtturnieren im Mai und Juni ist das dann der Auftakt der Strandturniere an der Nord- und Ostsee mit dem nationalen Saisonhöhepunkt, den Deutschen Beach-Volleyball Meisterschaften in Timmendorfer Strand (29.8.-1.9.). Aber bereits in zwei Wochen beginnen die BeachVolleyball Weltmeisterschaften in Hamburg (28.6.-7.7.). Dann spielen 96 Frauen- und Männerteams aus 38 Nationen um die Titel in der Hansestadt. Der Deutsche Volleyball-Verband ist mit insgesamt zehn Teams vertreten. Parallel zum Finaltag der Techniker Beach Tour wurde auf dem Altmarkt das erste Turnier von „Dresden Beach 2019“ ausgetragen. 16 Mixed-Teams spielten auf den Courts der Profis um den Turniergewinn. Im Anschluss daran treffen dann bis zum 25. Juni bei weiteren Turnieren Grundschüler, Schüler, Studenten, Firmenteams, sowie Breiten- und Freizeitsportler jeden Alters aufeinander. Alle Informationen zum Tourstopp in Dresden und der gesamten Serie finden Beach-Volleyballfans unter www.die-techniker-beach-tour.de.