Sachsen- Den wenigen Tiertafeln in Sachsen geht wegen zu geringer Futterspenden langsam die Luft aus.
«Unsere Vorräte sind zu etwa zwei Drittel aufgebraucht», sagte Sabine Köhn von der Tiertafel «Pfotenhilfe» Chemnitz. Seit April 2019 gibt es die Tafel und bisher seien die Regale immer gut gefüllt gewesen, hieß es. Mehrfach musste die Tiertafel wegen Platznot in größere Räume ziehen. Die Futter- und Sachspenden von Tierliebhabern, Unternehmen, vor allem aber von Futtermittelhändlern flossen reichlich.
Seit etwa einem halben Jahr hat der Spendenstrom Köhn zufolge deutlich nachgelassen. Dabei würden aber eher mehr Spenden gebraucht. «In den vergangenen Monaten sind immer mehr Kunden gekommen», sagte Köhn. Zur Ausgabe freitags erschienen immer 20 bis 40 Menschen, um für ihre tierischen Lieblinge Nahrung zu holen. Unter ihnen seien auch viele Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet seien, die ihre Tiere mitgebracht hätten, sagte Köhn. Es kämen Obdachlose, Empfänger des Arbeitslosengeldes II, Rentner oder Tierbesitzer, die aus anderen Gründen bedürftig seien.
Sie hätten in der Regel mehrere Tiere, die sie versorgen müssten, sagte Köhn. Bei bis zu fünf Tieren je Halter werde geholfen.
In der Kartei stünden die Namen von 170 Haltern mit 185 Katzen und 187 Hunden. «Meist wird nach Futter und Leckerlis gefragt», sagte Köhn. Immer öfter gehe es aber auch um Spielzeug, Leinen, Halsbänder, Geschirre, Hundemäntel, Transportboxen, Katzenklos. Derzeit häuften sich die Anfragen nach Katzenstreu. «Wir bieten als Tierschutzverein in dringenden Fällen auch die Übernahme von Tierarztkosten an», sagte Köhn. Wegen knapper finanzieller Mittel sei das jedoch kaum mehr möglich. «Anfragen gebe es aus dem gesamten Bundesgebiet.» Jeder erwarte eine Leistung, aber kaum jemand wolle spenden, klagte Köhn.
Quelle: dpa